Warum Vergebung heilsam für uns alle ist, was es bedeutet und was der Unterschied zwischen echter Vergebung und Manipulation ist, lässt uns Dieter Broers hier verstehen.
Vergebung bedeutet Heilung
Liebe Freunde,
zum Projekt Rückkehr nach Eden möchte ich Dieter Broers heute auf eine der machtvollsten Möglichkeiten eingehen, die uns zur Verfügung stehen. Wie schon die Überschrift besagt, handelt es sich um den Akt der Vergebung. Vergebung gilt als Tugend der Humanität – und ist die Basis des sozialen Handelns. Unsere Vergebung kann aus zwei unterschiedlichen Motivationsquellen entstehen. Unser Verstand und unser „Herz“. Ein intelligenter Verstand mag in der Vergebung eine sinnvolle soziale Handlung erkennen, das „Herz“ hingegen entscheidet ungefiltert aus dem ganzheitlichen Kontext.
Ich verfolge mit diesem Artikel nicht Absicht, die verschiedenen Vorzüge dieser Motivationsquellen herauszustellen. Mir geht es hier lediglich um das grundsätzliche Erkennen der Eigenschaften der beiden Vergebungsarten. Naturgemäß ist eine Handlung des „Herzens“ die aus einer ganzheitlichen Wahrnehmung entstanden ist, zumindest tiefgreifender als eine aus dem Verstand berechnete Handlung, die nur das Ergebnis der Anaylse subjektiver Eindrücke sein kann.
Und noch ein Gedanke dazu:
Eine „Verstandesvergebung“ kann auch zielorientiert sein, ja sogar berechnend: wenn ich jemanden sage: ich vergebe Dir, dann kann das auch aus der Motivation heraus erfolgen, dass ich dem Gegenüber in Sicherheit wiegen will, oder ihm den Eindruck vermitteln will, dass er von mir nichts zu befürchten hat. Deshalb ist eine solche Art der Vergebung mit Vorsicht zu genießen! Es ist genau genommen keine Vergebung, sondern eine gezielte Manipulation.
Eine „echte Vergebung“, eine „Herzensvergebung“ beginnt immer bei mir selbst, in meinem Herzen, das ein Mitgefühl enzwickelt! Auf der Grundlage dieses Mitgefühls entwickelt sich dann die Vergebung, die in erster Linie nicht zielgerichtet ist, d.h. nicht dazu da ist, um das dem „Gegenüber“ mitzuteilen, sondern die eigentlich für mich selbst da ist, um mein „Inneres“ wieder in Harmonie mit der Schöpfung, mit allem was ist, zu bringen. Erst danach kann ich (ersuchen), das dem „Gegenüber“ vermitteln, damit es auch bei ihm eine Veränderung im Herzen erzeugt.
Rückkehr nach Eden
Ich habe das Thema der Vergebung gewählt, weil ich mich durch meine Recherchen über die Archonten immer tiefer in eine destruktive Haltung gebracht habe. Wenn es nach der Veröffentlichung des Buches „Der verratene Himmel – Rückkehr nach Eden“ für mich noch einen kleinen Restzweifel an einer tatsächlichen Existenz der Archonten gegeben haben mag, so sind diese Zweifel durch meine neusten Recherchen gänzlich verschwunden. Die Vielzahl der seriösen Übersetzungen alter Dokumente aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Epochen, bestätigen in glaubhafter Weise die Existenz und die manipulativen Eigenschaften der Archonten.
Mit größten Erstaunen und teilweise gar Entsetzen konnte ich feststellen, das die Informationen aus meinen bisherigen Quellen, die hauptsächlich aus dem Fundus der Nag Hamadi Texte stammten, auch schon in älteren Überlieferungen genauestens dokumentiert wurden. Was ich in diesen Urkunden über die Archonten erfuhr, erzeugte in mir Angst und eine immer stärker werdende aggressive Haltung gegen diese Archetypen der Dunkelheit. Erst eine ausgiebige Innenschau führte mich wieder in meine Stabilität und Ruhe. Diese Innenschau erinnerte mich an die Aussage Burkhard Heim. Nach seiner naturwissenschaftlichen Herleitung über den Verbleib unseres Geistes nach dem körperlichen Ableben („postmortale Zustände“) schrieb er:
“Inwiefern jedoch die personengebundenen Daten (Erlebnisse und Erfahrungen) in “persönlicher Erinnerung” erhalten bleiben, bestimmt sein zu Lebzeiten erworbenes soziales Verhaltensmuster. Die Sinnhaftigkeit des Seins ist auf eine verborgene Höherentwicklung der geistigen und sozialen Kräfte angelegt.”.
Burkhard Heim
Höherentwicklung der geistigen Kräfte
Ganz offenbar gehört also zur „Höherentwicklung der geistigen und sozialen Kräfte“ die Überwindung der „dunklen Kräfte“. Diese Aussage war natürlich nicht neu für mich, sie entsprach irgendwie schon immer meiner innersten Überzeugung. Daß diese Überzeugung jedoch physikalisch hergeleitet werden konnte, festigte meine Sicht der Welt. Und so erinnerte ich mich an ein weiteres Zitat von Burkhard Heim:
“Wer nicht schon zu Lebzeiten den Versuch gemacht hat, selbst inakzeptablen Situationen noch eine positive Seite abzugewinnen und Konflikte zu entschärfen, wird mit der Abarbeitung der zurückgebliebenen Erfahrungen (Residuen) Schwierigkeiten haben.”
Burkhard Heim
Meine destruktive Haltung zu den Archonten wurde durch meine Innenschau der Aussage „selbst inakzeptablen Situationen noch eine positive Seite abzugewinnen“ gegenübergestellt. Carlos Castaneda berichtet über die Archonten1 – die er als „Flyers“ bezeichnet – von einem Test:
„Die Flyers sind Mittel, durch die das Universum uns testet.“.
Carlos Castaneda
Tatsächlich gibt es zahlreiche enge Parallelen zwischen den Beobachtungen Castaneda und den gnostischen Lehren.
Sollte es sich tatsächlich um einen Test handeln, wäre damit die Überwindung der sogenannten „dunklen Seite“ gemeint? Meiner heutigen Überzeugung nach (er)lösen wir das Dunkle durch unsere wahre Selbst-Erkenntnis auf. Aus der Perspektive unserer Göttlichkeit existiert das Böse nur durch Trennung von unserer Quelle. Das Böse an sich ist nur die Abwendung (als Illusion) von allem was ist – die Abwendung seiner Göttlichkeit. Diese Erinnerung verhalf mir zu einer neuen Haltung den Archonten gegenüber, der Vergebung. Ich möchte betonen, das diese Haltung der Vergebung aus dem Erkenntnisprozess gewonnen wurde. Keine reine Verstandeserkenntnis, sondern eine aus Verstand und Herz. Nach dem Motto „Alles zu „verstehen“ heißt allesverzeihen.“.
Befreiung von der Illusion
Unser Reiseziel Eden ist also die Befreiung von der Illusion der Trennung. Der Weg dorthin führt über eine wahrhaftige Selbst-Erkenntnis. Sie entsteht durch unser Erwachen aus einem halbschlafähnlichen Zustand.
Vor etwa 2500 Jahren erklärte uns Heraklit, die Menschen befänden sich in einem Zustand traumähnlicher Unbewusstheit. Sokrates erweiterte später das Modell von Heraklit. Nach Sokrates sind wir nicht vollständig verantwortlich für unsere Handlungen, die zum Leid führen. Seine Lehre besagt im Grundsatz: Niemand fügt sich oder anderen, bewusst etwas Böses zu. Alles, was der Mensch in seinem halbschlafähnlichen Zustand anstellt, tut er aus dem Maß seiner Unbewusstheit heraus. In einem erwachten Zustand – in dem er voll bewusst wäre – würde er zu keiner bösen Handlung fähig sein.
Heute nehme ich das parasitäre und manipulative Wirken der Archonten als Weckruf wahr. Im Zustand meines Erwachens hat sich die Vergebung als eine Maxime herausgestellt. Aus meinem Herzen gedeutet, und von meinem Verstand interpretiert. Möglicherweise entspricht das dem, was Friedrich Schiller einmal sagte:
“So werden sich die Menschen erst ändern, wenn sie ihren Verstand durch ihr Herz ausdeuten.”
Friedrich Schiller
So sehe ich die Worte „Alles zu „verstehen“ heißt allesverzeihen“ aus Herz und Verstand.
Me Agape, Dieter Broers