Wasser ist die Grundlage allen Lebens, es ist Bestandteil aller organischen Zellen und notwendig für den Stoffwechsel. Es regelt unsere Körpertemperatur, wird für hygienische Zwecke genutzt und ist schlichtweg notwendig für unser Überleben. Das ist aber bei Weitem nicht alles, denn dem Grundelement der Erde werden zum einen heilende sowie spirituelle Eigenschaften nachgesagt, zum anderen ist es eine unverzichtbare ökonomische Ressource, die einer Handvoll Unternehmen gewaltige Umsätze verschafft. Alle Menschen aus allen Regionen dieser Welt sind auf sauberes Wasser angewiesen, dennoch haben viele keinen Zugang dazu und steht es allgemein nicht gut um den Garanten unserer Existenz, wie die Filmreihe Unser Wasser – Quelle des Lebens zeigt, die Du jetzt auf maona.tv – der TV-Sender mit Sinn! sehen kannst.
Ohne Wasser geht es nicht
Der menschliche Körper besteht zu rund zwei Drittel aus Wasser, Säuglinge sogar bis zu über 80 Prozent. Demnach liegt es auf der Hand, dass wir täglich eine gewisse Menge Wasser zu uns nehmen müssen, damit unser Organismus weiterhin funktionieren kann. Ein gesunder Mensch kann bis zu drei Monaten ohne feste Nahrung überleben, ohne Wasser kommen wir gerade einmal drei bis maximal vier Tage aus. Es ist sinnbildlich das Benzin für unseren organischen Motor. Wasser ist der essenzielle Bestandteil von Zellen und formt so unseren Körper, es wird für die Verwertung von Zucker, Salz, Vitaminen, Spurenelementen als auch Mineralstoffen gebraucht und bringt die aufgenommenen Nährstoffe zu den Zellen. Zudem ist es der Kraftstoff für die Leber und Nieren, die unseren Körper permanent reinigen, gleichzeitig ist es das Transportmittel, damit wir die Giftstoffe über den Harnweg auszuscheiden können. Kurz gesagt, wir brauchen Wasser zum Überleben aus dem ganz einfachen Grund, weil wir selbst zu einem Großteil daraus bestehen. Das Problem ist aber, dass zum einen viele Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und zum anderen schwinden die natürlichen Vorkommen durch Verunreinigungen, Verschwendung sowie klimatischen Veränderungen.
Wasser ist nicht nur zum Trinken da, sondern ist auch einer der wichtigsten Rohstoffe der Wirtschaft. Es wird als Lösungs- und Reinigungsmittel bei beinahe allen Herstellungsprozessen genutzt. Die Produktion von einem Kilogramm Papier braucht etwa 400 Liter, ein Kilo Stahl rund 200 Liter und für die gleiche Menge Plastik werden ca. 500 Liter Wasser verbraucht. Ironischerweise verschwenden wir Unmengen an sauberem Wasser für die Herstellung von Kunststoff, welches letztendlich in den Meeren landet, wo es auf das gesamte Ökosystem toxisch wirkt. Selbst für die Herstellung einer einzigen Jeanshose werden etwa 8.000 Liter Wasser benötigt, was im Schnitt für 53 randvolle Badewannen reichen würde. Wasser ist also weitaus mehr als nur die Grundlage unserer Existenz, es ist die Basis unseres globalen Wirtschaftssystems. Die vielfältigen Besonderheiten von Wasser, nicht nur aus chemischer Sicht, macht es so wertvoll, vor allem für die Industrie. Das Ende vom Lied ist, dass Wasser einen Preis erhält, den viele Menschen aus Armutsgründen schlicht und ergreifend nicht zahlen können.
Das dreckige Geschäft mit sauberem Wasser
Aufgrund der gewaltigen Nachfrage an Trinkwasser ist ein Geschäftsmodell entstanden, welches unmoralischer kaum sein könnte. Nestle und Coco-Cola, nur zwei Firmen von vielen, graben Brunnen in den trockensten Regionen, die tiefer gehen als die der umliegenden Dörfer. So kommen die dort lebenden Menschen nicht mehr selbst an das Lebenselixier und sind auf die überteuerten Produkte der ausbeuterischen Unternehmen angewiesen. Diese Vorgehensweise ist in Afrika, Asien, Südeuropa sowie Nord- und Südamerika an der Tagesordnung. Das Ganze funktioniert nur, weil einflussreiche Unternehmen in den ärmeren Regionen mehr oder weniger alles machen können, um ihre Umsätze in die Höhe zu treiben. Ungeachtet bleiben der Durst der Menschen vor Ort als auch die Schäden für die Natur. Trockenheit ist ein globales Problem und wir wissen nicht um die exakten Langzeitfolgen unseres Handelns. Sicher ist nur, dass es Leid schafft und die ganze Ökosysteme bedroht.
Die Machenschaften von Nestle, Coco-Cola und Co. sind aber nur ein Teil des globalen Wasserproblems. Eine weitere Branche, welche aufgrund des erhöhten Wasserverbrauchs als auch der Zerstörung ganzer Ökosysteme in Kritik steht, ist die Massentierhaltung, wozu auch Fischfarmen in Süß- und Salzwasser zählen. Um ein Kilo Rindfleisch zu produzieren, werden sage und schreibe 20.000 Liter Wasser gebraucht. Während mehr als 6.600 Menschen mit der gleichen Menge an Wasser für einen Tag mit drei Liter Wasser versorgt wären, reicht ein Kilo Rindfleisch maximal für eine Handvoll Personen. Noch dramatischer erscheint die Perversität und Ironie dieser Wertschöpfungskette, wenn man bedenkt, dass aktuell mehr als 1,5 Milliarden Rinder für die Fleischproduktion gehalten werden. Der weltweite Wasserverbrauch für die Rindfleischproduktion liegt geschätzt bei 150.000.000.000 Litern täglich. Dazu kommen noch weitere negative Aspekte durch den Ausstoß von Methangasen, der Rodung von Grünflächen, dem Anbau von Monokulturen für Futtermittel sowie der Übersäuerung der sonst fruchtbaren Böden durch den Einsatz von Chemie und Technik. Hier wird Wasser nicht nur in unvorstellbaren Massen für eine nicht nachhaltige Produktion verschwendet, sondern zudem auch sauberes Grundwasser verunreinigt – mit dramatischen Folgen für Mensch und Natur.
Viele Kreisläufe des Wassers, die vom Menschen bestimmt werden, sind irrsinnig und aus vielerlei Hinsicht nicht nachvollziehbar. Vor allem, da am Schluss Menschen stehen, die permanent unter Wassermangel sowie verschmutzten Trinkwasser leiden. Neben den mit Plastik überfüllten Ozeanen ist der heilige Fluss Ganges ein trauriges Beispiel. Es ist zum einen das Symbol für Kraft und Reinheit der Hindus, zum anderen ist er die Trinkwasserquelle für Millionen Inder. Während die Menschen vor Ort davon überzeugt sind, dass der Fluss göttlich ist und daher niemals verunreinigt werden kann, zeigen wissenschaftliche Studien, dass die Lebensader des südasiatischen Landes eigentlich mehr einer giftigen Grütze gleicht, in die seit Jahrzehnten mehrere Millionen Liter toxischer Abwässer aus Kläranlagen und Chemiefabriken eingeleitet werden. Letztendlich ist es egal, wie verunreinigt der Ganges auch ist, da viele Menschen vor Ort gar keine andere Wahl haben als das Flusswasser zum Trinken, Waschen und Kochen zu nutzen.
Es gibt keine Alternative zum Optimismus
Der Status quo erscheint alles andere als positiv. Täglich sterben mehr als 1.000 Kinder an Durst sowie den Folgen von verunreinigtem Wasser. Hilfe für Menschen, die kein Zugang zu Wasser haben, zeigt langsam Wirkung, ist dennoch bei Weitem nicht ausreichend. Die Wirtschaft, egal ob die Lebensmittel-, Fisch- und Fleisch- als auch die Modeindustrie, behält ihr misanthropisches Geschäftsmodell ebenfalls noch aufrecht. Vielleicht noch so lange, bis das gesamte Öko- und Wirtschaftssystem kollabiert. Unter Umständen nimmt die Geschichte aber einen anderen Lauf. Immer mehr Menschen wollen im Einklang mit der Natur leben und achten auf eine nachhaltige sowie ressourcensparende Lebensweise. Anders gesagt, es macht sich ein positiver Bewusstseinswandel in der Gesellschaft bemerkbar. Ein Augenöffner ist die Filmreihe Unser Wasser – Quelle des Lebens, die Du jetzt in voller Länge auf maona.tv – der TV-Sender mit Sinn! sehen kannst. Die Brüder Tyler und Alex Mifflin reisen um die Welt und zeigen zum einen, wie unsere Abhängigkeit von Wasser von anderen dazu genutzt wird, gewaltige Umsätze auf Kosten von Mensch und Natur zu machen. Zum anderen zeigen sie die Fortschritte, die in den letzten Jahren gemacht wurden.

Der richtige Umgang mit der knappen Ressource hat es sogar möglich gemacht, wahre Oasen in Trockenregionen zu schaffen, wodurch Menschen, die sonst Hunger und Durst leiden mussten, ausreichend zu Essen und Trinken haben. Damit ist aber nicht nur die bessere Wasserversorgung in trockenen Armutsgebieten als auch die Aufbereitung von verunreinigtem Wasser gemeint, sondern auch, welche sozialen und gesellschaftlichen Prozesse dadurch ermöglicht wurden. Da in Entwicklungsländern die Besorgung von Wasser steig leichter sowie weniger zeitaufwendig wird, können Kinder wieder Schulen besuchen und Frauen, die sonst den ganzen Tag mit der Beschaffung von Wasser beschäftigt waren, übernehmen jetzt Führungsrollen in der Familie sowie in ihrer Gemeinschaft.
Das filmische Abenteuer der zwei Umweltaktivisten ist ein Weckruf und zeigt, dass der Kampf noch nicht verloren ist. Mit ihrer optimistischen Einstellung gehen sie mit einem guten Beispiel voran und machen klar, dass es sich für jeden Einzelnen lohnt, für eine gerechtere und bessere Welt aktiv zu werden, in der jeder Mensch Zugang zu sauberen Trinkwasser hat.
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