Menschaffen bekommen in der Wildnis mögliche Krankheiten selbst in den Griff! Sie “wissen”, welche Pflanze Ihnen gut tut und Heilung verschafft. Zwei Primatologen – Michael Huffmann von der Universität in Kyoto (Japan) und Richard Wrangham von der Harvard University – sind den Primaten auf der Spur, um über die Erkenntnisse mögliche Wirk- und Heilstoffe auch für den Menschen zu erkennen und nutzbar zu machen. Inzwischen konnten mit dieser Forschungsarbeit über 30 verschiedene Baumarten identifiziert werden. Diese noch junge Wissenschaft nennt sich übrigens “Zoopharmakognosie” – und auch in Deutschland gibt es hierfür am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig mit der Forscherin Barbara Fruth erfolgsversprechende Erkenntnisse!
Allerdings scheint immer noch unklar zu sein, ob das heilsame Verhalten der Tiere, genau den richtigen Teil einer Pflanze mit dem nachgewiesenen Wirkstoff zu entdecken und zu fressen, genetisch bedingt ist oder ein angelerntes Wissen ist. Es könnte aber auch alles Zufall sein! Jedoch aus evolutionärer Sicht ist es sicher sinnvoll für die Tiere, sich eigenständig helfen können und in Symbiose mit den Pflanzen ihrer Umwelt zu leben, wenn sie zum Beispiel Durchfall haben oder mit Parasiten befallen sind.
Von Landschildkröten weiß man in der Zwischenzeit auch, dass sie kilometerlang laufen, um kalziumhaltige Mineralien für ihren Panzer zu erhaschen – und von Bären weiß man, dass sie sich das Fell mit Harz einreiben, um vor Mückenstichen geschützt zu sein.
Die Krankheiten, mit denn unser Haustiere heutzutage den Tierarzt aufsuchen, sind meistens zivilisatorisch bedingt: Dosenfutter und mangelnde Bewegung oder Überzüchtung haben mit einem Leben in freier Natur natürlich nichts gemein!
Quelle:
www.pm-magazin.de (Ausgabe 10/2013)
Die Publikation der Forscherin Cindy Engel von der Open University im englischen Walton Hall weiß eine Menge über die animalische Selbstheilung:
Wild Health – Gesundheit aus der Wildnis
ISBN 9783936188172
Engel, Cindy
Verlag Animal Learn Verlag