Auf Koh Phangan, einer traumhaften Insel im thailändischen Golf, welche bekannt ist für ihre Yogaszene, bin ich das erste Mal auf Kombucha gestoßen. Ein Freund von mir hatte den sogenannten Teepilz selbst hergestellt. Als das Getränk fast fertig war und ich sah, was da eigentlich heranwuchs, stellten sich mir die Haare auf. Am Boden des Gefäßes, welches mein Freund nutzte, um den „Pilz“ zu züchten, befand sich nach einigen Tagen ein glitschiges, schwabbeliges Etwas, das immer größer wurde – der Kombucha war geboren. Als er dann auch noch sagte, dass er das Zeug nun trinkt, weil es gesund sei, fiel ich komplett vom Glauben ab. Dennoch, ich war neugierig und habe mich darüber schlau gemacht, was Kombucha eigentlich ist und vor allem, welche Vorteile der Zaubertrank für unsere Gesundheit birgt. Erfahre in folgendem Artikel, was ich bei meiner Recherche herausgefunden habe.

Es war einmal… Die Geschichte des Kombucha
Wo genau die Verwendung des Kombucha zu gesundheitlichen Zwecken ihren Ursprung findet, lässt sich nicht genau sagen. Es gibt aber einige Überlieferungen, die darauf hinweisen, dass das Kultgetränk seinen Ursprung in Ostasien, Japan oder China hat. So waren diverse Kaiser und Herrscher wohl auf der Suche nach einem Rezept, um dem Körper etwas Gutes zu tun und gesünder leben zu können. Aufgrund alten Wissens versuchten die Suchenden sich in der Herstellung fermentierte Lebensmittel, woraus letzten Endes der Kombucha entstand.
Der Name Kombucha entstand laut einer Legende aufgrund eines Doktors namens Kombu, welcher dem Kaiser einen Heiltee zubereitete, der den Herrscher von seinen gesundheitlichen Leiden befreien sollte. Dieser Tee wurde kurzerhand Kombu-Cha genannt – der Tee des Kombu. Bei genauerer Recherche stellt sich jedoch heraus, dass dieser Tee nichts mit dem Kombucha zu tun, wie wir ihn kennen, da der ursprüngliche Kombu-Cha ein Tee ist, welcher hauptsächlich aus Algen besteht. Fermentiert wird hierbei nichts. Wo der Name also wirklich herkommt, weiß man nicht so genau…
Dennoch der Teepilz Kombucha fand seinen Weg von Asien über Russland in den Westen. So wurde das Erfrischungsgetränk auch in unserer westlichen Welt, und zwar ab Anfang des 20. Jahrhunderts immer bekannter. Nachdem der Kombucha seinen Weg in die westliche Welt gefunden hat, hat es nicht lange gedauert, bis das Getränk in gut sortierten Apotheken erhältlich war.
Aufgrund der sich schnell entwickelnden Schulmedizin und des Vertrauens, welches die Bevölkerung dieser Art von Medizin schenkte, geriet der Kombucha allerdings schnell in Vergessenheit. Ferner waren zur Zeit des Zweiten Weltkrieges die Rohstoffe knapp, welche benötigt wurden, um den „Pilz“ gedeihen zu lassen. Es wurde also immer ruhiger um den „Pilz“… Bis jetzt, denn seit einigen Jahren hat der Teepilz seinen Weg wieder in unsere Kühlschränke gefunden. Vor allem in der Welt der „Yogis“ und Spirituellen. Das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass das Vertrauen an die Schulmedizin immer weiter schwindet, während die Gesellschaft ihren Blick wieder mehr auf die Naturheilkunde richtet.

Kombucha? Schön und gut…, aber was genau ist das?
Wie im oberen Absatz bereits angemerkt, hat der Kombucha etwas mit Fermentation zu tun. Und auch, wenn das Gewächs umgangssprachlich oft als „Pilz“ bezeichnet wird, ist das eigentlich falsch. Denn der Kombucha ist im Grunde ein beigefarbenes Ökosystem, bestehend aus einer Cellulose-Struktur. Im inneren dieser Struktur befindet sich eine Gemeinschaft aus zahlreichen Bakterien und Hefen, die in Symbiose zueinander leben.
In Fachkreisen wird der Kombucha auch SCOBY (Symbiotic Culture Of Bacteria and Yeast), zu Deutsch “symbiotische Kultur von Bakterien und Hefen genannt. Das Getränk an sich entsteht also letztlich durch die Fermentierung des SCOBY. Während dieses Prozesses verstoffwechseln die im SCOBY enthaltenen Bakterienkulturen und Hefen den gezuckerten Tee u. a. in wertvolle Vitamine, organische Säuren, rechtsdrehende Milchsäurebakterien und verschiedene Enzyme. Geschmacklich ist der Kombucha als süßsauer und etwas vergoren zu beschreiben. Für viele ist der Geschmack gewöhnungsbedürftig, weshalb es das Getränk mittlerweile auch versetzt mit Früchten gibt.
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Die Anzahl der verschiedenen Inhaltsstoffe, welche durch den Gärungsprozess entstehen, können sich von Tee zu Tee unterscheiden, denn kein Teepilz gleicht dem anderen. Folgende Mikroorganismen lassen sich im Kombucha finden:
Bakterien im Kombucha „Pilz“
- Acetobacter xylinum,
- Pasteurianus,
- Aceti,
- Intermedius Sp. nov.,
- Nitrogenifigens Sp. nov.,
- Gluconobacter oxydans,
- Gluconacetobacter A4,
- Gluconacetobacter kombuchae nov.
Folgende Hefen wurden bereits aus dem Kombucha „Pilz“ isoliert
- Saccharomycodes,
- Schizosaccharomyces (Spalthefen),
- Zygosaccharomyces,
- Brettanomyces/Dekkera,
- Candida, Torulospora,
- Kloeckera,
- Pichia,
- Mycotorula,
- Mycoderma,
- Torula,
- Torulopsis,
- Mycotorula,
- Mycoderma.
Welche positiven Effekte birgt der Teepilz?
Zwar fehlt es nach wie vor an ausreichend wissenschaftlichen Belegen, die die Wirksamkeit des Kombucha unter Beweis stellen, dennoch gibt es mittlerweile zahlreiche Hinweise darauf, dass das Erfrischungsgetränk hält, was es verspricht.
In einem Review [1] der indischen Wissenschaftler Rasu Jayabalan, Radomir V. Malbaša, Eva S. Lončar, Jasmina S. Vitas und Muthuswamy Sathishkumar etwa ist die Rede von positiven Effekten bei Krebserkrankungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch die Leber soll vom Teepilz profitieren und die Funktionen dieser fördern, während das Immunsystem stimuliert und gestärkt wird. Weitere Berichte deuten laut der Wissenschaftler außerdem darauf hin, dass die schützende Wirkung Kombuchas genauso wirksam sei wie die des schwarzen Tees. Um dies unter Beweis zu stellen, sind allerdings weitere Studien zum Getränk und seiner Zusammensetzung erforderlich.
In der Yogaszene wird Kombucha zudem gerne für das sogenannte Detox, also zur Entgiftung verwendet. Die entgiftenden Eigenschaften des Kombucha wurde in einer Studie [2] von G.S. Murugesan, M. Sathishkumar, R. Jayabalan, A. R. Binupriya, K. Swaminathan und S. E. Yun untersucht. Hierfür wurden drei verschiedene Teesorten auf ihre hepatoprotektiven (die Leber schützend) und heilenden Eigenschaften gegen CCl4-induzierte Toxizität (Leberschädigung) untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass sowohl schwarzer Tee als auch enzymverarbeiteter Tee und Kombucha-Tee das Potenzial besitzen, eine CCl4-induzierte Hepatotoxizität umzukehren. Unter den drei getesteten Teesorten erwies sich der Kombucha allerdings als effizienter im Vergleich zum schwarzen Tee und dem enzymverarbeiteter Tee. Die während der Fermentationszeit produzierten Antioxidansmoleküle könnten dabei eine essenzielle Rolle für die effizienten hepatoprotektiven und heilenden Eigenschaften von Kombucha gegen CCI4-induzierte Hepatotoxizität spielen.
Folgende positive Eigenschaften werden dem Teepilz außerdem zugeschrieben:
- Probiotisch
- Regulation des Blutzuckers
- Energieliefernd
- Reich an Vitaminen
- Bindung freier Radikale
- Stärkung des Immunsystems
- Krebsvorbeugend
- Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Regulierung des Hungergefühls
- Senkt den Cholesterin-Spiegel
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