Wieso überlegen wir stundenlang, ob wir Abends weggehen oder doch lieber auf der Couch bleiben sollen, nachdem wir total erschöpft sind von einem Tag, der uns eigentlich nur gelangweilt hat? Cool wär doch, einfach tatsächlich den Moment zu genießen. Was auch immer der Moment ist!
Schluss mit Burn Out – her mit Sex. Sex macht gesund!
“Lass uns tanzen oder f_ _ _en – denn morgen sind wir tot!”
Letztens habe ich diesen unartigen Song von Scooter gehört und musste schmunzeln: DAS müsste in einen meiner nächsten Texte rein! Voila! Der gesamte Song besteht nur aus dieser einzigen Textzeile, die einem mit lauten Techno-Bässen ins Hirn gehämmert wird. Im Video sieht man Frauen und Männer lustvoll auf einer erotischen Masken-Party. Genial, oder?
Wieso überlegen wir stundenlang, ob wir Abends weggehen oder doch lieber auf der Couch bleiben sollen, nachdem wir total erschöpft sind von einem Tag, der uns eigentlich nur gelangweilt hat? Typischer Fall von am-Leben-vorbeigelebt und Hirnwichserei – frei nach dem Buch von Giulio Cesare Giacobbe. Cool wär doch, einfach tatsächlich den Moment zu genießen. Was auch immer der Moment ist! Egal ob im Club oder auf der Couch. Geh tanzen oder *gesundvögeln* oder beides….!!!
Ich bin offenbar nicht die einzige, die sich Gedanken über die Genuss-Unfähigkeit und den zwanghafen Mäßigungsdrang in unserer Geselschaft macht. Einer Studie des Rheingold-Institutes zufolge sind etwa die Hälfte der Deutschen kaum noch in der Lage, etwas wirklich zu genießen, selbst unter den jungen Leuten. Für über 80 Prozent der Menschen muss Genuss erst mal durch zuvor erbrachte Leistungen legitimiert werden. Dazu kommt: die meisten verhalten sich selbst in Genussmomenten noch kontrolliert. Bier ohne Alkohol, Chips ohne Fett, Sex ohne Selbstausdruck. [horizon_newsletter_box] Im Buch “Wofür es sich lohnt zu leben” des Philosophen Robert Pfaller kann man von einem “denkwürdigen Verbund aus Neoliberalismus, Idealismus, Postmoderne, Political Correctness und Gesundheitsterrorismus” lesen, der die wichtigste philosophische Frage überhaupt, nämlich die nach dem guten Leben, praktisch unstellbar gemacht hat. Gesundheitsterrorismus? Das ist mal ein cooles Wort!
Morgen sind wir tot. Ja, ok, vielleicht nicht gleich morgen im Sinne von am nächsten Tag. Aber irgendwann ists ja doch soweit. Und es wär doch saublöd, wenn man dann zurückblickt und wehmütig an lauter Sachen denkt, die man NICHT gemacht hat. Es ist erwiesen, dass Menschen am Ende ihres Leben fast ausschließlich die Dinge bereuen, die sie nicht getan haben und fast nie die, die sie getan haben. Egal wie etwas ausgegangen ist. Spricht das nicht dafür, ab und zu auch mal ein Risiko einzugehen?
Warum nicht jetzt?
Etwas tun, vor dem man Angst hat? In etwas investieren, das einen finanziell an die Grenze bringen könnte? Sich auf etwas einlassen, bei dem man innerlich moralische Bedenken hat, das aber verflixt nochmal einfach Spaß macht??
Wann, wenn nicht jetzt …
Weitere Beiträge unserer Gastautorin Susanne Wendel findest du auf HORIZONWORLD in ihrem Blog.
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Schluss mit Burn Out – her mit Sex. Sex macht gesund!