Vom Leben einer Frau, die seit 17 Jahren in der spirituellen Regenbogen-Gemeinschaft lebt – obwohl sie nie spirituell sein wollte.
Wer nach dem Gefühl geht, wird nicht immer direkt eine Erklärung bekommen! Genau mit diesem Zweifel und der Auseinandersetzung zwischen Kopf & Bauchgefühl kämpft Katharina Hummes schon seit 16 Jahren. Nach dem Verlassen ihres Traumdorfes in Bulgarien & dem unerwarteten Wandel der Meridian Expedition, die sie zusammen mit der Spirebo-Gemeinschaft auf dem 120 Jahre alten Traditions-Segler Stahlratte angetreten ist, wird es Zeit sich den inneren Zweifel ganz offen zu stellen!
Spiritualität – schon bei dem Wort verkrampft sich mein Magen!
Das war schon früher so und ist bis heute auch so geblieben. Nicht wegen dem, was dieses Wort eigentlich aussagen sollte (hier die Erklärung auf Wikipedia. Sogar die sagen, dass es keine allgemein anerkannte Definition des Begriffs gibt). Es geht vielmehr darum, womit ich es verknüpfe. Ich kann dieses Wort neben anderen großen Worten einreihen:
Liebe, Freiheit und Mut – ich habe meine Zweifel daran, dass es eine eindeutige Erklärung oder Empfindung dafür gibt. Für jeden ist es etwas anderes. Duden- oder Worterläuterung hin oder her.
Becoming Nobody - Die Freiheit, niemand sein zu müssen
Ich verband Spiritualität schon immer damit, sich in einem diffusen Nebel zu verkrümeln und die Welt durch eine rosarote Brille verschleiert wahrzunehmen. Offen für Vieles, und doch mit einem Tellerrand versehen, den man nicht gerne wahrhaben wollte. Spinner und Freaks waren die meisten für mich, damit wollte ich nicht wirklich was zu tun haben.
Ja, ja, recht habt ihr: Hochmut kommt vor dem Fall. Ich würde noch lernen, meine vorschnellen Urteile in die Tasche zu packen.
Ein fester Lebensplan – und dann kam alles anders!
Vor fast 20 Jahren – man, jetzt, wo ich das schreibe, haut es mich fast aus den Socken, wie lange das schon her ist… Noch mal: Vor fast 20 Jahren überkam mich eine merkwürdige Krankheit. Ich nenne es „Krankheit“, weil ich kein anderes Wort dafür finden konnte. Ein Gefühl des Krankseins, das mich in meinem Dasein und Schaffen immens eingeschränkt hat.
Es fing mit einer Panikattacke bei meinen Abschlussprüfungen zur Industriekauffrau an. Ganz plötzlich fiel mir während der Prüfung der Stift einfach aus der Hand, und ich konnte nicht mehr weiterschreiben – obwohl ich die Lösungen wusste! Ich hatte Panik, wenn ich in einem Auto an einer roten Ampel oder im Stau stand. Ich verließ mein Zimmer nicht mehr. Wenn ich die Eingangshalle meiner Firma betrat, wollte ich nur weglaufen – und ich tat das ehrlich gesagt auch… Zu den Panikattacken kamen regelmäßige Heulkrämpfe und Essstörungen – und nein! Ich wollte nicht dünner werden, ich konnte einfach nicht mehr richtig essen.
Wie behandelt man eine kranke Seele?
Natürlich ging ich zum Arzt, aber alle Ärzte fanden nichts. Wenn man nichts findet, ist es psychosomatisch – Psychopharmaka war also die Lösung für all meine Probleme. Die bunten Pillen ließen mich weder meine Zweifel vergessen noch meine Bahn verlassen – mein Weg lag ja ohnehin schon wolkenverhangen vor mir – ich wurde buchstäblich aus der Bahn geschmissen. Keine Tabletten mehr! Vorher hatte ich keine Wahnvorstellungen, die kamen erst nach den Tabletten.
Da nichts half und ich mich selbst als nicht mehr normal empfand, was mir überhaupt nicht in den Kram passte, fragte ich – nachdem mir wirklich überhaupt nichts anderes mehr einfiel – einen Schamanen um Hilfe. Ich kannte Jürgen Hummes schon eine ganze Weile lang, weil ich mit seinen drei Söhnen gut befreundet war und sie mich regelmäßig in der Eifel besuchten.
Welcher Weg des Glaubens ist der richtige?
Er erstellte eine energetische Analyse von mir und „verschrieb“ mir verschiedene Kräuter, die seine Frau Gabi für mich als Tee und Pulver zusammen mischte. Regelmäßig besuchte ich angebotene Meditationen – übrigens extrem skeptisch, mit welchen Leuten ich da zusammen in einem Raum saß. Da ist er wieder, mein Hochmut samt Zweifel.
Meine Großeltern väterlicherseits sind gläubige Christen. Als Kind hörte ich abendliche Geschichten über den Himmel und die Hölle. Überall waren die düsteren Kreuze zu sehen, an denen ein hagerer Mann mit leidendem Blick nie aufhörte zu sterben.
Meine Oma mütterlicherseits ist Jehovas Zeugin. Sie fühlte sich oft alleine, hatte sie mir mal erzählt, bei den Zeugen Jehovas fand sie Halt und Trost. Als ich klein war, saß sie stundenlang in ihrem kleinen Studierzimmer und zeigte mir ihre Bücher, die ich lieber durchblätterte als die Bibel meiner anderen Oma. Die Bilder in ihren Büchern waren einfach viel bunter und lebhafter.
Meine Mutter glaubt eigentlich an gar nichts. „Was kommt nach dem Tod?“, habe ich sie als Kind oft gefragt. „Gar nichts“. Diese Antwort kam jedes Mal. Noch trostloser kann und konnte ich es mir gar nicht vorstellen… Das kann aber doch nicht alles sein! Auch hier kamen meine Zweifel auf.
Der Weg der Wunder
Ein heikles Thema, das ist mir bewusst, und doch habe ich mich weder bei den Christen, den Jehovas Zeugen noch den Atheisten ausgefüllt und verstanden gefühlt. Ich bekam keine befriedigenden Antworten auf meine Fragen. Der Katholizismus erfüllte mich mit Traurigkeit, von den Regeln der Jehovas Zeugen fühlte ich mich eingeengt. Der Atheismus kam mir leer vor.
Ich möchte weiter an Wunder glauben! Jeder Sonnenauf- und untergang ist für mich ein Wunder, die Kraft der Elemente. Ich möchte die genauen Prozesse gar nicht bis ins kleinste Detail wissenschaftlich erläutert bekommen.

Mein eigener Weg hat keine Geraden
Da ich hier keine Seiten füllen möchte: Jürgens schamanische Arbeit half mir hervorragend. Ich schaffte meine Prüfung nachträglich und arbeitete als Industriekauffrau. Darauf bedacht, ein schönes Leben zu haben und angemessen Geld zu verdienen. Dank Jürgens Hilfe war ich wieder leistungsfähig!
Jedes Wochenende fuhr ich in die Eifel, meditierte, nahm an Naturgeisterwanderungen teil.
Und dann kam der Haken! Der Haken, den ich mir selber zuwarf: Ich würde Zukunft in meiner Firma haben, wenn ich es schaffe, das schlechte Betriebsklima und meinen cholerischen Chef weiterhin auszuhalten. Zumindest war ich davon überzeugt. Bis zu zwei Ganztagsstellen hatte ich zu vertreten – und das noch während meinen Lehrjahren! Hinzu kamen haufenweise unbezahlte Überstunden. Das war die eine Seite. Klare Linien, alles absehbar.
Becoming Nobody - Die Freiheit, niemand sein zu müssen
Die andere Seite, von der ich gar nicht wusste, dass sie in mir existierte, hatte auf einmal Antworten gefunden. Warum bin ich hier? Wieso kann ich nicht schlafen? Warum diese Albträume? Einmal erwacht, brachte ich es nicht mehr über mich, diese Seite zum Schweigen zu bringen.
Mein Innerstes schlug mir ein Schnippchen
Ich probierte mich mit Logik dagegenzustemmen, es half nichts. Ja, ich fühlte wirklich etwas, wenn ich mich gegen einen Baum lehnte, im grünen Gras lag oder an einem Bach saß. Da war etwas, ganz sicher, ob es jetzt einen Namen hatte oder nicht.
Anfangs noch hatte ich versucht, all das Gerede von Naturgeistern, Feen und Elfen etc. als Irrsinn abzutun. Zwar liebte ich solche Geschichten als Kind, mehr als alle anderen sogar, aber diese fremde geistige Welt als tatsächlich existent anzusehen? – nein, dazu war ich nicht bereit.
Und doch musste ich mir selber jetzt eingestehen, dass da etwas war. Es nagte hartnäckig in mir und ließ sich einfach nicht zum Schweigen bringen. Ich wusste nicht was, aber der Prozess war bereits im Gange: Ich hatte verstanden, dass es noch mehr auf dieser Welt gab, als mir bis dahin bewusst war.
Ein Lehrer der etwas anderen Art
Jürgen versuchte gar nicht, mir etwas zu beweisen. Was hätte er davon gehabt? Am überzeugendsten war für mich eine Sache: Wenn er sich korrigierte.
Er blieb gar nicht bei einer These. Er veränderte sie ständig, er hatte überhaupt kein Problem damit, eine vollkommen neue Ansicht vorzutragen – und sie am nächsten Tag als kompletten Humbug hinzustellen. Bis heute kann er seine Erkenntnisse so überzeugend vortragen, und ich mag den Grund dafür: Er steht selbst in jeder Hinsicht dahinter, er glaubt ganz fest an seine Helfer. Seine Philosophie lebt und verändert sich in ihrer Lebendigkeit, genau wie wir es auch tun.
Ich wäre froh, mal vollends hinter etwas stehen zu können. So richtig aus tiefster Überzeugung aus meinem Inneren! Der Glaube kann Berge versetzen – mag ja sein, dafür muss man ihn erst einmal haben…
Hey Glaube, liefere mir Beweise!
Mein Vertrauen ist begrenzt, meine Zweifel sind da und Spontanität geht man an mir suchen. Das Ausloten und Kalkulieren finden da eher an mir Halt. An viele Episoden aus meiner Kindheit und Jugendzeit kann ich mich nicht erinnern. Erst nach der Geburt meiner ersten Tochter kamen viele Erinnerungen zurück, die so schmerzhaft waren – und immer noch sind. Sie haben mich derart geprägt, dass ich gar fassungslos bin!
Wie konnte mein Verstand das alles verdrängen? Woran glauben, wenn mein eigener Verstand schon so mit mir spielt?
Meine mich stets begleitende Untugend
Es ist mir als inzwischen schon langes Mitglied der Regenbogen-Gemeinschaft fast peinlich, es auszudrücken, aber ich würde lügen, wenn ich es nicht täte: Ich bin und bleibe ein Mensch samt Zweifel. Ich schaffe es einfach nicht, an mich selbst zu glauben, und wie gerne würde ich an andere glauben!
Jetzt fragt ihr euch sicher, warum ist die dann überhaupt in einer spirituellen Gemeinschaft? Keine Sorge, ich fühle mich nicht angegriffen – genau das habe ich mich auch gefragt: Was macht so ein Mensch wie ich eigentlich hier?
Seine Schwächen zu Stärken werden lassen
Es gibt eine Sache, an die ich wahrhaft glaube, von der ich sogar behaupten würde, ich weiß, dass es so ist. Deswegen bin ich hier, und an dieser Entscheidung gibt es keine Zweifel, weil mir genau diese eine Sache Halt gibt:
Es muss noch etwas Gutes in dieser Welt zu finden sein!
Wir sind auf dem besten Wege, sie endgültig zu zerstören. Unseren Planeten. Aber auch uns selbst. Was wir Menschen seit Tausenden von Jahren mit uns selbst anrichten, geht auf keine Kuhhaut mehr. Wie können wir nur so grausam sein? Warum lassen wir so etwas überhaupt zu? Da brauche ich gar nicht über andere zu reden, da kann ich auf mich selbst zeigen: Wie oft habe ich weggesehen? Habe nichts gesagt? Habe nicht geholfen? Wie oft war ich lieblos, voreingenommen usw.?
Gut, in den meisten Situationen hat es vielleicht gar keiner gemerkt oder erwartet – na und? Ich weiß doch, dass es falsch war, dass ich nichts unternommen habe… Mein Innerstes weiß das, egal, wie sehr ich versuche, es zu verdrängen.
Dieses Quäntchen in mir hält sich hartnäckig und hat sich bis jetzt nicht vertreiben lassen. Es ruft trotzig in mir leise vor sich hin, dass es noch etwas Gutes in dieser Welt geben muss. Fast gänzlich von der Dunkelheit verschluckt, lebt noch etwas in uns, das aufwachen soll. Ich glaube, dass ich Sehnsucht danach habe.
Hey, ich glaube anscheinend doch an etwas! Nur „spirituell“ würde ich mich immer noch nicht nennen…
Kleine Wunder helfen bei Zweifeln und Ängsten
Meine hartnäckigen Kämpfe während der Suche nach standardisierter Leistungsfähigkeit habe ich übrigens inzwischen aufgegeben und versuche gar nicht mehr, so etwas wie „normal“ zu sein. Dafür ist dieses Leben wahrscheinlich einfach nicht vorgesehen…
Wenn meine ständigen Zweifel und damit auch meine Ängste mich wieder heimsuchen, verkrümele ich mich nachts nach draußen und betrachte den Sternenhimmel und den Mond. Tagsüber auch die Sonnenauf- und -untergänge, schaue den Wolken hinterher und beobachte die Wellen, seit wir auf einem Segelschiff wohnen. Wolken.
Es gibt so vieles, was einem wieder hoch hilft, wenn man es zulässt. Das sind meine eigenen kleinen Wunder, die ich hüte und nicht durch irgendetwas anderes ersetzt haben möchte.
Staunen weckt die Ehrfurcht in uns
Ich wage sogar zu behaupten, dass es gar nicht so gut war, uns durch unser wissenschaftliches Interesse alles erklären zu können. Fast all unserer Wunder haben wir uns selbst beraubt. Unsere Welt ist voller Wunder, voller Magie – sehen oder fühlen wir das noch alle?
Warum müssen wir erklären können, was ein Stern, ein Planet oder der Mond ist? Wir beruhigen damit unseren Verstand, weil wir erklären können, was wir da genau ansehen. Dafür staunen wir weniger und haben bestimmt auch Ehrfurcht als auch Respekt vor unserer Erde sowie dem, was sie umgibt, verloren.
Wir haben den Sinn für Wunder fast verloren.
Und? Habt ihr es gemerkt? Es ist mir selbst gerade aufgefallen: Ich rede wie ein Spiritueller!
Vorschnelle Urteile revidieren
Die Faszination der anderen Seite, die ich erst später kennenlernte, hat mich nicht mehr losgelassen. Dafür habe ich vieles aufgegeben – obwohl ich gar nicht weiß, ob ich das so nennen würde. So viel anderes habe ich gewonnen. Das alte Lied: Man muss das Gefäß erst leeren, um es neu füllen zu können.
Der Schamane Jürgen Hummes arbeitet auch heute noch Tag und Nacht daran, das umzusetzen, was ihm die geistige Welt rät, um diese Welt zu einem besseren Ort werden zu lassen. Seit er mir damals geholfen hat, bin ich Teil der Regenbogen-Gemeinschaft geworden. Mein eigenes Wunder – und damit die geistige Welt – hat mich davon überzeugt, das Wirken von Jürgen zu unterstützen.
Frieden schließen – zumindest in manchen Punkten
An vielen Tagen komme ich mir hier fremd vor, weit weg vom Fokus, als wäre ich ein Fremdkörper. Anstatt wie andere in feurigem Glauben zu entbrennen, werden mich meine Zweifel, Kritik, Vorsicht und Unglaube anscheinend nicht in nächster Zeit verlassen.
An einem Tag nervt mich das ganze Gewusel, Gerede sowie die Enge unserer Gemeinschaft. An anderen Tagen nehme ich genau das als ein schönes Ganzes wahr. Fließende Bewegungen, die mir mit ihren kleinen und großen Veränderungen vor Augen führen, dass ich lebe, weil leben Veränderung bedeutet. Die Enge hat auch etwas Gutes: Man ist nicht alleine.
Die eigenen 2 Seiten akzeptieren
Ich habe eben immer noch zwei Seiten in mir, wobei den beiden jetzt auch immer öfter klar wird, dass sie sich zwar nicht grün sind, sie aber voneinander lernen können.
Ich bin wohl doch ein wenig spirituell, da ich an etwas nicht fassbares in dieser Welt glaube und den Sinn als auch den Wert meines Daseins hinterfrage. Einige Zweifel bleiben also. Wenn man es so definiert, kann ich gut damit leben! Außerdem habe ich nun eingesehen, dass die Veränderung nicht einfach auf mich zurollt und ich sie hinnehmen muss.
So streng muss ich das aber nicht sehen, denn ich muss sie nicht einfach hinnehmen! Ich kann sie tolerieren, akzeptieren, mich ihr hingeben oder noch besser: Daran wachsen!
Denn ich habe durch meine eigene Beschränktheit gemerkt, dass mich das Ignorieren des Unausweichlichen bloß klein hält.
Warum über Steine im Weg ärgern? Bau dir eine Brücke daraus, oder fang an zu fliegen!
Weitere Beiträge von der Spirebo-Gemeinschaft:
Wettlauf mit der Zeit – Harmonisierung der Erdmeridiane rund um den Globus
Die Suche des Pfades der goldenen Mitte
Deine persönliche Meditation kann helfen, die Erdmeridiane zu harmonisieren
Hallo Katharina, wenn du deine genaue Geburtszeit weißt, hilft dir eventuell ” Human Design” weiter um deine 2 Seiten in dir besser verstehen zu können.
Was ist Human Design? Human Design ist ein System, das unsere ganz individuelle, energetische DNA in einer Art Bauplan darlegt. Die Arbeit mit dem System dient als tool zur Selbsterkenntnis, um uns zu zeigen, was wir mitbringen und worin unsere Talente und Potenziale liegen.
Viele Grüße Frieda
Hei Katharina, was unsere Worte in Kisten packen mit Aufschrift: “Religion usw.”, sei dahingestellt.
Aber die komischen “Gerede” über Geister, Elfen, usw. gibt es wirklich in der ganzen Natur!
Diese Überzeugtheit hat viele gute Folgen.
Liebe Katharina, ich habe jahrelang den Weg der Spirebos verfolgt und wollte die Gemeinschaft auch auf Gomera besuchen , da ich die Ansichten und Werte absolut teile in fast allem und ich habe großen Respekt vor der Tatkraft und der großen Unsetzungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Gemeinschaft in jeder Hinsicht. Da gab es jedoch immer auch Ungereimtheiten in all den sich ständig ändernden Behauptungen, vor allem mit dem Abbrechen in Bulgarien , was eine Anlaufstelle für viele hätte werden können, die ein Selbstversorgerleben beginnen wollen, und das Wagnis und die Naivität mit der diese Seereise begonnen wurde, obwohl sich Kraftplätze ja auch rein geistig über Energie wieder erwecken lassen, dazu muss man nicht darüber fahren per Schiff! Aber deine zwei Berichte im Internet haben mich wirklich schockiert, mir die Augen geöffnet und mir klar gemacht, wie fragwürdig diese Art als Gemeinschaft zu Leben ist, wenn alle Meditation nicht im Umgang miteinander , der mir nun als sehr selbstausbeutend erscheint, direkt umgesetzt wird. D.h., dass eine junge Mutter mit Baby nicht ausreichend geschützt wurde. Ich bin Psychotherapeutin und habe viele Menschen mit ähnlicher Vergangenheit wie deiner behandelt, dass die Wunden der Vergangenheit heilen konnten und es tut mir sehr leid, macht mich auch wütend, dass du nicht viel früher Hilfe für dich bekommen hast .Du bist ja durch vieles aus deiner Vergangenheit selbst in Gefahr, immer noch den Fehler bei dir selbst zu suchen und dich abzuwerten und da bist du bei dieser Turbo- Handwerkergemeinschaft mit hohem Leistungsanspruch natürlich genau richtig/bzw. falsch in dieser Hinsicht. Aber du hast natürlich auch eine Familie gefunden dadurch- ich wünsche dir weitere Erkenntnisse und Mut, dich für dich einzusetzen, wenn andere, deinen Wert und Einsatz nicht sehen.Deine Liebe für das Tiere hüten in Bulgarien konnte ich sehr! Gut nachvollziehen. Mir ist jedenfalls durch deinen Bericht sehr klar geworden, dass ich nicht mehr anstrebe, dieser Gemeinschaft zu folgen- eine herbe, aber offensichtlich notwendige Desillusionierung im Umgang miteinander. Dir wünsche ich von Herzen alles Gute! Hella von Schwichow, Marburg
Liebe Hella,
ich erinnere mich gut an dich und unseren Austausch via Mail in Bulgarien! Es ist lieb, dass du dir Sorgen um mich machst – brauchst du aber nicht! Ich komme aus einer Familie von Therapeuten und Psychologen, hat mir nicht weiter geholfen.
Es hat mich traurig gemacht, was du schreibst, denn da ist es wieder: Ich gehöre in Therapie… Warum denkt man das über mich? – Und weißt du was? Ich bin eben hier, weil ich NICHT therapiert werden möchte und genau hier auch nicht werde. Ich lebe unter Familie und Freunden, gehe in meinem Tempo vorwärts und darf mein Leben selber entdecken, mit allen guten und auch schlechten Facetten.
Mir ist sehr viel “Schlechtes” in meiner Kindheit passiert, aber ich möchte mich nicht unter diesem Deckmantel verstecken und das mein Leben lang als Ausrede benutzen. Ich glaube nicht, dass es schlecht ist zuerst mal vor seiner eigenen Haustüre zu kehren.
Du hast sehr gut rausgehört, dass ich ein Mensch bin der voller Zweifel ist und sich selbst schlecht annehmen kann. Aber da kann die Spirebo-Gemeinschaft nichts dafür, das ist mein Leben und nur ich selbst kann das lösen.
Also bitte, es sollte sich jeder selbst ein Bild dieser Gemeinschaft machen. Anschließend kann man schubladen und urteilen. Liebe Grüße, Kati