Wenn es um Nachhaltigkeit geht, hat der Großkonzern Ikea einen großen Schritt in Richtung Umweltfreundlichkeit getan. Das Unternehmen hat alle Plastik-Einwegprodukte aus seinem Einrichtungssortiment genommen.
Ikea sagt Einweg- und Mikroplastik den Kampf an
Bereits seit Juni 2018 beschäftigen sich die Produktentwickler des schwedischen Möbelgiganten mit dem Ziel, bis 2020 weltweit alle Plastikeinwegprodukte aus dem Einrichtungssortiment zu nehmen. Auslöser für den Vorsatz ist das auch im Unternehmen wachsende Bewusstsein dafür, was Plastikmüll unserer Umwelt antut. Einwegplastik und insbesondere Mikroplastik stellen eine enorme Gefahr für unser Ökosystem dar und verschmutzen sowohl die Wasserwege als auch die Weltmeere. Leiden tun darunter nicht nur wir im Laufe der Zeit, sondern jetzt schon auch Pflanzen und Tiere, welche durch den Plastikmüll teilweise qualvoll verenden. Aus diesem Grund haben sich die Produktentwickler dazu entschieden, dem Plastikproblem, zumindest insoweit es in ihrer Macht steht, den Kampf anzusagen.
Produkte aus erneuerbaren Materialien sollen dem Plastikwahn ein Ende setzen
Wer sich in Zukunft das Spülen sparen möchte und daher auf Einwegprodukte zurückgreifen will, ist bei Ikea an der falschen Adresse. Strohhalme aus Plastik, Gefrierbeutel, Müllbeutel und mit Kunststoff beschichtete Papierteller und -becher hat das Unternehmen aus dem Sortiment genommen. Die Trinkhalme wurden bei vielen Unternehmen bereits durch Papierhalme ersetzt, welche sich vollständig recyceln lassen. Das ist dem Möbelhaus enorm wichtig. So soll das gesamte Sortiment der neuen Einwegprodukte aus erneuerbaren, nachhaltigen Quellen stammen, wobei der Großteil der Produkte aus Papier besteht, das aus verantwortungsbewusst bewirtschafteten Wäldern stammt. So Ikea auf ihrer Webseite. Kunststoffbesteck hingegen, wurde durch Holzbesteck ersetzt.
Für Ikea steht eine weitere Herausforderung auf dem Plan
Der Möbelgigant hat den ersten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit erfolgreich gemeistert, steht jetzt allerdings vor einer noch größeren Herausforderung. Die Ingka Gruppe hat es sich darüber hinaus zum Ziel gesetzt, den Einwegkunststoff auch in den Bereichen IKEA Bistros, Cafés, Mitarbeiter- und Kundenrestaurants den Kampf anzusagen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird Ikea noch ein weiteres nachhaltiges Sortiment an Einwegprodukten einführen.
Aber warum nicht einfach die Produkte verwenden, welche auch verkauft werden? Der Grund ist die Lebensmittelsicherheit, welche in Restaurants, Cafés, etc. eingehalten werden muss. Trinkbecher zum Beispiel sind innen mit einer dünnen Kunststoffschicht (Krux) beschichtet, welche verhindert, dass Flüssigkeit ausläuft oder das Papier aufweicht. Und momentan gibt es leider noch keine geeignete, handelsübliche Alternative, welche die Produktanforderungen zur Lebensmittelsicherheit erfüllen würde.
Aber auch hier gibt es bereits einen ersten Schritt in Richtung Erfolg. Denn die aus fossilen Brennstoffen gewonnene Kunststoffbeschichtung in den Trinkbechern hat Ikea bereits durch eine nachhaltigere Alternative ersetzt. Und zwar Zuckerrohr. Auch das ist zwar noch nicht ideal aber immerhin der erste Schritt, auf den Einsatz von Kunststoff auch in den Cafés, Bistros und Restaurants komplett zu verzichten. Ikea geht somit als gutes Vorbild voran, wobei der Verzicht auf Einwegplastik nicht ganz freiwilliger Natur entspringt. Denn der Gesetzgeber hat ja bereits verkündet, dass es ein europaweites Einwegplastik-Verbot geben wird, welches ab 2021 in Kraft treten soll.
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