Nehmen wir an, dass wir nur diese eine, physische Realität als unser einziges Leben zur Verfügung hätten. Würdest Du es genauso leben, wie Du es gegenwärtig tust? Bewusstseinsforscher und Coach Bruno Würtenberger schreibt Klartext. Bist du mutig genug, sich seiner Frage und ihren Konsequenzen zu stellen?
Spirituelle Psychologie vom Feinsten. Weise, humorvoll und herrlich provokativ.
Wie viele Leben haben wir?
Die Antwort ist einfach: Eins. Lass mich erläutern: Für mich endet das Leben nicht mit dem physischen Tod. Der Tod ist lediglich ein Bestandteil des Lebens. Er ist wie Einschlafen und Aufwachen. Daran ist nichts Problematisches. Wenn wir aus einem Traum erwachen, dann fühlen wir ja auch keinen grossen Verlust, oder? Oder steht irgendjemand Todesängste aus, wenn er schlafen geht? Nein, natürlich nicht. Und warum nicht? Weil wir wissen, dass wir wieder erwachen. Zumindest vermuten wir es stark. Sicher ist es ja nie! Und genauso verhält es sich mit dem Tod. Wir wissen es zwar nie wirklich, bevor wir es nicht erlebt haben, aber wenn man davon überzeugt ist, dass es auch da ein Erwachen gibt, dann verliert der Tod einen Großteil seines Schreckens. Natürlich bleibt da eine gewisse Unsicherheit, aber die ist niemals so schlimm, wie wenn man glaubt, dass danach alles, seine gesamte Existenz, ausgelöscht sein wird. Ob wir uns also vor dem Tod fürchten oder nicht, ist eine reine Frage dessen, was wir über ihn zu wissen glauben. Je nachdem wie fest wir davon überzeugt sind, dass es entweder so oder anders sein wird, desto mehr oder weniger fürchten wir uns vor ihm.
Das Leben ist aber nicht ausschließlich an diese irdische Daseinsform gebunden. Leben begann vor unendlich langer Zeit und diese wird sich ewig fortsetzen. Alles dazwischen nenne ich Leben. Von manchen Ebene wissen wir das und von anderen nicht. Für einige von uns dauert das Leben also länger, viel länger und für andere nur kurz. Je kürzer unsere Definition, die Betrachtungsweise auf die Lebensspanne, desto schrecklicher erscheinen Momente wie der Tod. Wenn unser Verstand zum Leben ein Gegenüber braucht, dann begeht er den fatalen Irrtum zu glauben, dass dieses Gegenüber der Tod sei. Dem ist aber nicht so. Zumindest nicht aus meiner Betrachtungsweise heraus. Das Gegenteil vom Tod ist die Geburt. Wir kommen und wir gehen. Und wenn wir kommen, dann waren wir schon irgendwo und wenn wir gehen, dann gehen wir auch wieder irgendwo hin. Wären wir davor nicht gewesen, wie könnten wir dann kommen und gehen?
Gut, wie Du bemerkst, definiere ich Leben nicht nur mit der Zeitspanne unseres physischen Daseins. Im Gegenteil! Die kurze Zeitspanne zwischen Leben und Tod ist für mich nur ein winzig kleiner Aspekt dessen, was ich Leben nenne. Dies musst Du wissen, damit Du meine Aussagen auch verstehen und in den richtigen Kontext setzen kannst. Dieses Leben, in welchem Du jetzt gerade diese Worte liest, nenne ich: Realität. Das Leben insgesamt bezeichne ich als: Die Wirklichkeit. Realität ist so unterschiedlich, individuell und von Mensch zu Mensch so verschieden, dass man durchaus behaupten kann, dass es so viele Realitäten wie Menschen gibt. Leben insgesamt existiert nur eins und dies dauert ewig. Die Wirklichkeit ist weit weniger individuell, wie diese Realität hier und dennoch jedes Mal einzigartig. Du siehst also, in meiner Welt lassen sich Widersprüche nicht eliminieren. Damit wirst Du umgehen lernen müssen, wenn Du meine Sichtweise der Dinge verstehen und in ein größeres Weltbild eintauchen willst. In dieser Welt existiert kein ‚Entweder-Oder’ sondern das ‚Sowohl-Als-auch’. Ich lade Dich also zu einem kurzen Ausflug in meine Welt ein. Wenn Du Deine für einen Augenblick beiseitelassen kannst, dann wäre das unserem gegenseitigen Verständnis äußerst zuträglich. Danach kannst Du gerne wieder zu allen Deinen Sichtweisen, Standpunkten und Konzepten zurückkehren.
Die entscheidende Frage
Nehmen wir mal an, dass wir nur diese eine, physische Realität als unser einziges Leben zur Verfügung hätten. Hier kommt die entscheidende Frage: Würdest Du es genauso leben, wie Du es gegenwärtig tust? (Denke und fühle wirklich tief darüber nach!)
Wenn Dir Dein Leben lieb ist und vor allem dann, wenn Du spirituelle Ziele verfolgst, solltest Du Dir diese Frage in jedem Augenblick Deines Lebens und immer bevor Du etwas tust, unbedingt stellen! Diese Frage sollte immer in Deinem Bewusstsein sein. Und jedes Mal, wenn Du im Begriff bist etwas zu tun was nicht in Übereinstimmung mit dieser Frage ist, würde ich sie nicht ausführen. Denn jede Handlung die Du so nicht tun würdest, würde Dich weiter vom Leben entfernen.
Glücklichsein
Glücklichsein ist in der Regel das Resultat eines von Herzen gelebten Lebens. Dir zu erlauben so sein zu dürfen, wie Du bist und genau so zu leben, wie Du es auch wirklich willst ist ebenfalls unumgängliche Voraussetzung für das Glücklichsein. Natürlich tauchen nur schon beim Gedanken daran, viele Existenzängste auf: Finanzielle, familiäre, beziehungsmässige und auch spirituelle. Wie reagiert meine Umwelt auf mich, wenn ich mich genauso zeige und genauso lebe und genau das sage, was ich wirklich meine? Glücklichsein hat sehr viel mit Freisein zu tun. Und Freisein meint, selbstständig zu sein und zwar in jeder Hinsicht. Dies ist auch als Angestellter, Ehemann, Ehefrau oder in welcher Situation auch immer Du Dich befindest, möglich! Ich sage nicht, dass es leicht sei, aber es ist mit Sicherheit erfolgversprechend. Kurz und bündig: Nur wer authentisch ist und authentisch lebt, wird glücklich sein können.
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Anstand, Rücksicht und Diplomatie
Was ich jetzt sage, kann sehr schnell missverstanden werden. Aber Anstand, Rücksicht und diplomatisches Verhalten sind dem eigenen Glücklichsein nicht zuträglich. Das sind zwar nette Ideen und man kann sie in vielen Situationen als etwas Tolles vorschieben, aber im Endeffekt ist es nur Schönmalerei mit welcher versucht wird, Selbstverleugnung zur Tugend zu machen. Rücksicht zu nehmen ist nur dann sinnvoll, wenn die Alternative mindestens genau so authentisch ist wie das, was man wirklich fühlt. Ansonsten handelt es sich immer um dasselbe: Was denken bloß die anderen und wie profitiere ich am besten?! Aber auch Du wirst es nicht schaffen, alle Menschen glücklich zu machen. Und andere glücklich zu machen dadurch, dass man seine eigenen Bedürfnisse verleugnet, funktioniert nicht. Erstens weil es nicht wahr ist und zweitens, weil der wichtigste Mensch der, welcher Dir am nächsten ist, auf der Strecke bleibt. Nämlich Du selbst. Aber wenn Du andere wirklich glücklich machen willst, dann sollten wir auch besitzen was wir verschenken oder bewirken wollen. Und wenn es auch egoistisch scheint, beginne am besten auch hier bei Dir selbst. Mach Dich selbst zuerst glücklich. Finde die Freude in Deinem Leben, auch im Alltag! Lebe was Du bist und dann ermutige andere, es ebenfalls zu wagen. Wir können andere nicht glücklich machen, nicht wirklich zumindest. Aber wir können glücklich sein und den anderen anbieten ihnen zu zeigen, wie das geht. Machen muss es dann letztlich jeder selbst.
Allerdings darf Glücklichsein nicht mit Zufriedensein gleichgestellt werden! Zufrieden sein heißt: Dann bin ich eben damit glücklich was Ist, weil ich es ja eh nicht ändern kann. Das, liebe Freunde, ist reiner Selbstbetrug und eine solche Rechnung wird nie aufgehen. Glück lässt sich nicht aufgrund von Berechnungen ergattern. Glück ist wie Liebe, es Ist oder es ist nicht. So zu tun als ob nur weil man vorgibt, dass es anders nicht möglich ist, führt zu Depression.
Ursache von Depression und Burnout
Depression entsteht nicht durch eine große Katastrophe oder durch tiefe Verletzungen, sondern durch die unzähligen kleinen Kompromisse die man täglich und über Jahre in seinem Leben gemacht hat. Depression ist Frustration. Burnout ist Ermüdung. Natürlich frustriert es, wenn man ständig Kompromisse macht und am Ende doch nicht bekommt, was man haben wollte. Tja, viele haben dieses kleine Einmaleins noch nicht verstanden. Kein Wunder fühlen sich die meisten Menschen als Opfer, sie erleben unterm Strich ja eigentlich nie genau das, was sie wirklich wollen. Wenn sie es dann lange genug schöngeredet haben, dann liegt es auf der Hand, dass man früher oder später einfach keine Kraft mehr hat. Dann hat man nicht einmal mehr die Kraft, sich zu verleugnen. Dann bricht irgendwann ein Burnout über uns herein. Es sind diese Gewohnheiten, welche über lange Zeit an unserer Seele nagen. Mit Katastrophen können die meisten Menschen recht gut umgehen. Zumindest staune ich immer wieder. Zerbrechen tun die meisten also nicht an einem großen Problem sondern, an den unzähligen kleinen Dingen, welche sie partout nicht sehen wollen. Es besteht also kein Grund sich vor großen Katastrophen zu fürchten! Diese sind in der Tat weitaus weniger gefährlich, als die vielen kleinen Kompromisse, welche die Menschen sogar als tugendhaft empfinden und sich damit rühmen.
Das wahre Problem ist das Denken, die innere Haltung! Das äußere Leben ist ein Spiegel unseres Innenlebens. Es kann nicht sein und es ist auch nicht so, dass innen alles stimmt und außen alles anders ist. Wie Innen so außen und wie oben, so auch unten. Kein Mensch wird als Opfer geboren und kein Mensch wird zum Opfer gemacht. Das tut jeder selbst.
Wenn Du jetzt aber gleich die armen Kinder in Afrika oder sonst wo anführst oder behindert geborene etc. dann Vorsicht! Du kennst nicht den Seelenplan der Menschen und Du selbst – und um Dich geht es hier – lebst ja im Paradies verglichen mit jenen! Wenn Du aber möchtest, dann philosophiere gerne über andere und über Dinge auf die Du keinen großen Einfluss nehmen kannst aber dann sei wenigstens ehrlich zu Dir selbst und erkenne auch, dass Du gerade vor der Herausforderung Du selbst zu sein, flüchtest. Wenn Du anderen wirklich helfen willst und deren Leid nicht einfach Deiner Angst voranstellst um weiterhin so tun zu können, dass Du glücklich seist, dann mach doch beides! Hilf Dir selbst und den anderen!
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Erfahrungsgemäß ist es aber so, dass jene, welche das Leid der anderen beklagen um ihr eigenes zu verdrängen, gar nichts tun! Viele tun zwar vieles für andere, aber auch da gilt es genau hinzuschauen. Nicht immer tun die Menschen dem Nächsten etwas Gutes, weil sie von echtem Mitgefühl getrieben sind, sondern oft auch einfach nur deswegen, damit es ihnen selbst etwas bessergeht. Der Helfertrip ist oft nur ein Symptom, die Krankheit ist aber die Unfähigkeit mit Leid umgehen zu können. Und ja, auch ich habe damit große Schwierigkeiten. Nicht umsonst gründete ich ein Kinderhilfswerk! Nicht umsonst wurde ich mal Heiler! Nicht umsonst habe ich für Menschen die Karten gelegt! Nicht umsonst entwickelte ich das Bewusstseinstraining! Nicht umsonst helfe ich jedem wo ich nur kann! Aber es ist wichtig zu wissen, weshalb man solches tut und wem genau es dient. Nur so können wir die Reinheit unserer Absichten bewahren. Wir müssen ganz, ganz, ganz ehrlich zu uns sein und wir müssen natürlich wissen, wie man sich selbst auf die Schliche und sein eigenes Bewusstsein wirklich durchleuchten kann.
Die Lösung ist kostenlos
Wenn Du, ich, wir aufhören würden etwas zu sein wollen, was wir nicht sind, dann würde alles von ganz alleine und absolut kostenlos machbar sein. Kein Heiler, kein Kurs, kein Medikament. (Die Ausnahme bestätigt wie immer auch diese Regel.) Aber grundsätzlich ist Gesundsein der natürliche Seinszustand eines Menschen, welcher im Einklang mit sich selbst lebt. Krankheit ist Disharmonie. Wenn unser Innen- und Außenleben nicht in Harmonie ist, dann entsteht, logischerweise – Disharmonie und somit, früher oder später, Krankheit.
Glücklichsein ist Harmonie. Ist die Übereinstimmung meiner tiefsten Bedürfnisse mit dem, was ich lebe. Je näher sich beides kommt, desto glücklicher fühlt man sich. Das ist die ganze Geschichte. Tue das und alles wird gut werden.
Wenn Du aber nach einer gewissen Zeit bemerkst, dass Du es alleine nicht schaffst, weil Du es nicht tust oder weil Du einfach Angst hast, dann sei weise genug und investiere in etwas was wirksam und nachhaltig ist.
Wenn Du also nur dieses eine Leben hättest, ab wann würdest Du es dann am besten auch genau so leben, wie Du fühlst? Du siehst also, Du hast keine Zeit zu verlieren! Oder spiele einfach den Meister und antworte: Zeit gibt es nicht.
Das stimmt schon, aber nicht so, wie es in diesem Fall ausgelegt wird. Damit zeigt sich bloß eins: Da hat jemand Angst seinen bisherigen Selbsttäuschungen auf die Schliche zu kommen! Und warum? Weil Du immer noch bewertest. Und wenn Du nur deswegen nicht bewertest, weil man nicht bewerten sollte, dann kennst Du offenbar die Feinheiten nicht. Die Feinheiten der Funktionsweise von Bewusstsein, Persönlichkeit und Identität, wenn man die kennt… und wenn man das Gelernte anwendet, dass würde Dir helfen das zu sein, was Du immer schon bist und ein Leben zu leben, wie Du es Dir immer schon wünscht. Eben, entweder kostenlos oder… komm vorbei.
HerzLichtvolle Grüsse und gratuliere für Deinen Mut Dich meinen Worten zu stellen, Respekt!
Bruno Würtenberger
Weitere inspirierende Beiträge unseres Gastautors Bruno Würtenberger findest du in seinem Autorenblog.
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