Es hustet und schnupft wieder überall. Kein Wunder: In der kalten Jahreszeit “erwischt” es uns öfter mit einer Erkältung oder einem grippalen Infekt, denn wir bekommen zu wenig Sonne und Tageslicht ab, halten uns zu lange in zu trockenen und geheizten Innenräumen auf und machen in der Regel weniger Sport. Doch es gibt wirksame und nebenwirkungsfreie Naturheilmittel, die Dir helfen, gestärkt durch den Winter zu kommen! Wie heißt es so schön in einem Sprichwort: “Unkraut vergeht nicht”! Doch wann ist ein Kraut tatsächlich ein Unkraut und wann ist es nicht nur ein wohlschmeckendes Küchenkraut, sondern vor allem ein heilendes und heilsames Kraut?
Die Kraft der Natur
Zahlreiche Literatur zu diesem Thema bringt uns altes und oft schon vergessenes Wissen wieder ins Bewusstsein. Es sind ja oft die “einfachen” und naheliegenden Dinge, die das Leben schöner machen, und uns bei krankhaften Symptomen wieder einpendeln. Kräuter wachsen im eigenen Garten, sind als Balkonpflanzen auf dem Wochenmarkt zu kaufen oder eben als vermeintliches “Unkraut” auf Wiesen oder am Waldrand zu finden. Im Winter können wir diese getrocknet kaufen und nutzen. Oftmals verrät schon der Name, wofür oder für wen die Pflanze seine Wirkung entfaltet.
Scharf und würzig
Bärlauch, Schnittlauch, Knoblauchsrauke, Rucola (Rauke), Gartenkresse oder Kapuzinerkresse mit seinen wunderschönen, essbaren und orangefarbigen Blüten sind besonders als Küchengewürze bekannt. Einige davon besitzen die sogenannten Senföl-Glycoside und schmecken dadurch äußerst würzig. Sie haben aber auch antibiotische, antivirale oder antimykotische Eigenschaften. Ferner verfügen die Kräuter über viele wertvolle Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, Bitterstoffe, Gerbstoffe und ätherische Öle, die wie eine kleine Kur reinigend und entgiftend wirken. Auch Liebstöckel, welches im Volksmund auch “Maggikraut” genannt wird, ist besonders schmackhaft und duftet ein wenig nach Sellerie. Jede Suppe profitiert davon – und das echt und authentisch!
Sonnig und belebend
Die Mittelmeerkräuter wie Oregano (Dost), Thymian, Basilikum, Rosmarin Majoran, Salbei oder Lavendel lieben die Sonne und Wärme. Meist kennen wir sie von der italienischen oder französischen Küche. Doch sie wirken mit ihren spezifischen Inhaltsstoffen auch auf bestimmte Unpässlichkeiten eines stressgeplagten Lebens mit wenig Schlaf oder hektischem (Fast-Food-)Essen.
Ursula Stumpf empfiehlt in ihrem Buch “Unsere Heilkräuter – Bestimmen und anwenden“ vom Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG ein Wohlfühlbad als “aromatische Atempause” mit Oregano-Kraut. Das Bad soll sowohl bei Anspannungen und Kopfschmerzen als auch Erkältungen helfen, Viren und Bakterien zu bekämpfen. Außerdem stärkt das Wohlfühlbad Abwehrkräfte, so schreibt die kundige Kräuterfrau, Heilpraktikerin und promovierte Apothekerin. Hier das Rezept:
Gestärkt durch den Winter mit diesen Rezepten!
100 g frisches Oregano Kraut mit 2 Liter heißem Wasser übergießen.
20 Minuten zugedeckt stehen lassen. Den Extrakt in das Badewasser sieben.
Baden und Wohlfühlen!
Der Lavendel steht im Sommer in voller Blüte und duftet herrlich! Und der Duft bleibt auch noch in getrocknetem Zustand! Der “echte” Lavendel vertreibt nicht nur die Motten im Kleiderschrank, duftet in Seifen oder beruhigt die Nerven und hilft beim Einschlafen.
Lavendelessig als Gesichtslotion hilft bei unreiner Haut! Adelheid Linng hat in ihrem Kräuterbuch “Das Heilpflanzenjahr” (erscheint 2015 in der Neuauflage im Kosmos-Verlag) diese Rezeptur:
Das Rezept:
Lavendelblüten werden in Weißweinessig eine Woche lang warm und dunkel ausgezogen, abgeseiht und in Lichtschutzflaschen kühl aufbewahrt.
Und der heilsame Salbei! Er darf in keinem Haushalt/Garten fehlen, denn er ist ein wahrer Alleskönner! Hier ein Teerezept von Adelheid Linng zum Gurgeln bei Rachen-, Hals- und Mandelentzündung, aber auch bei Mund- und Zahnfleischentzündungen:
Das Rezept:
Salbeitee mindestens 15 Minuten ziehen lassen. Nur gurgeln, niemals schlucken! Dieser Absud hilft übrigens auch bei Schuppen und ergrauten Haaren!
Beruhigend und besänftigend
Viele Kräuter mildern Krämpfe und nervöse Zustände oder beruhigen verletzte Haut. Melisse, Kamille, Gänsefingerkraut, Ringelblume, Baldrian, Frauenmantel, Wiesen-Schafgarbe, Spitz-Wegereich, echte Engelwurz, Mädesüß oder Arnika gehören vor allem dazu. Heilkräuter können bei vielen Befindlichkeitsstörungen als Tee, Tinktur, Wickel oder Bad helfen!
Ursula Stumpf empfiehlt bei…
Sportverletzungen oder Verstauchungen: Beinwell und Ringelblume
Erkältungen vorbeugend: Holunder und Wasserdost
Frauenkrankheiten: Frauenmantel und Schafgarbe
Ekzeme: Nachtkerze und Acher-Schachtelhalm
Husten: Spitz-Wegerich und Schlüsselblume
Blähungen: Kümmel, Kamille und Ringelblume
Prostatastärkung: Brennnessel und Weidenröschen
Liebe Leserin/lieber Leser!
Was ist dein natürliches Geheimrezept bei Husten/Schupfen/Heisterkeit? Die Apotheke der Natur ist bekanntlich groß… die Redaktion ist gespannt, welche Haus- und Heilmittel ihr kennt und erfolgreich anwendet!