Indien ist für viele ein Sehnsuchtsort. Die Nation ist für seine malerischen Märkte, den bunt-glitzernden traditionellen Kleidern und ein vielfältiges Jahrtausend altes kulturelles Erbe bekannt. Es ist ein enigmatisches Land, dem mehrere Weltreligionen wie der Hinduismus, Buddhismus, Jainismus sowie Sikhismus entsprungen sind. Zum einen ist es die sowohl lange als auch bewegte Geschichte, zum anderen ist es die spirituelle Lebensweise, die Indien so einzigartig macht. Dazu gehören auch die religiösen Feierlichkeiten, bei denen das Leben in all seiner Pracht zelebriert wird. Eine dieser Festivität ist das Kumbh Mela, das größte religiöse Fest der Welt, welches bis zu 100 Millionen Pilger an den Ganges zieht. Der Film An den Ufern der heiligen Flüsse, den Du jetzt auf maona.tv – der Streaming-Sender mit Sinn! sehen kannst, erzählt die Geschichte des Festaktes und dokumentiert die wahrlich außergewöhnlichen Geschehnisse.
Filmtipp: An den Ufern der heiligen Flüsse
Das Kumbh Mela Fest
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Heilung im heiligen Fluss Ganges
Alle drei Jahre wieder führt ein ganz besonderes Ereignis zahllose Religiöse, Spirituelle sowie Interessierte aus allen Ecken und Enden der weiten Welt nach Indien. Das Kumbh Mela ist das größte hinduistische Fest, welches alle drei Jahre abwechselnd an einem von vier heiligen Orten abgehalten wird. Es kann für lediglich ein paar Tage abgehalten werden oder aber auch mehrere Wochen andauern. Alle zwölf Jahre findet das Kumbh Mela in Allahabad statt – eine sowohl magische als auch malerische Region im Norden Indiens. Die Feierlichkeiten nehmen genau dort Platz, wo der heiligste Fluss des Landes auf den Strom des Yamunas sowie auf den unsichtbaren mythischen Fluss Saraswati trifft. Der über 2.600 Kilometer lange Ganges wird von zwei Quellflüssen gespeist, die beide auf rund 4.000 Meter Höhe vom Dach der Welt – dem Himalaya – entspringen, und mündet am Ende einer langen Reise in den Golf von Bengalen.
Für die Menschen des Landes sowie für Hindus aus aller Welt ist der Ganges nicht nur ein lebensschenkendes Nass, sondern der bedeutendste von insgesamt sieben heiligen Flüssen des indischen Subkontinents. Das Wasser des Ganga, wie der Fluss in Indien genannt wird und auch der Name einer hinduistischen Göttin ist, soll sowohl die Heilung von Krankheiten möglich machen als auch der spirituellen Reinigung dienen.
Den Mythen zufolge rettete die Fruchtbarkeitsgöttin Ganga die Erde, indem sie den Menschen jener Sphäre Wasser schenkte. Die himmlischen Ströme wurden auf das einst trockene Land gelenkt, wodurch neues Leben in all seiner Pracht und Vielfalt aus dem Boden spießen konnte. Die Gottheit „Ganga Mata“ – die Mutter Ganga hat sich laut hinduistischen Überlieferungen im Ganges manifestiert. Aufgrund dessen ist der Fluss heilig und soll so seine heilenden Kräfte als Unsterblichkeitselixier erhalten haben. Das Eintauchen in den Ganges reinigt Körper, Geist und Seele und ist deshalb das Ziel jeglicher hinduistischen Pilgerreise.
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Das Kumbh Mela Fest
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Kumbh Mela – das größte religiöse Fest der Welt
Im Hinduismus gilt das Konzept der Reinkarnation. Der Tod ist nicht das Ende des Daseins, zumindest nicht für die Seele. Der Körper ist die schützende Hülle, nicht mehr als ein Behältnis aus Fleisch und Blut, in dem die Seele, auch Atman genannt, sitzt. Beim Ableben bleibt der Körper zurück auf der Erde, während die Essenz des menschlichen Geistes für die Ewigkeit bestehen bleibt. Das universelle Selbst führt nach dem Tod entweder zu einem neuen Dasein auf der Erde oder zur Befreiung ins Nirwana. Diese Erlösung wird als Moksha oder Mukti bezeichnet und bedeutet das Ausbrechen aus dem samsarischen Kreislauf der Wiedergeburt. Die Erleuchtung kann nur erreicht werden, wenn der Geist vollständig gereinigt ist und kein Karma mehr zu Lasten kommen kann.
Jegliche Handlung, sei sie nun physisch oder rein psychisch, zieht dementsprechende Folgen nach sich. Dabei gilt, dass sich die Konsequenzen nicht zwingend im jetzigen, sondern auch erst in einem späteren Leben zeigen können. Das Karma dient als ein Spiegel, in dem man sich selbst so lange betrachten muss, bis alle Gegebenheiten im Reinen sind. Es ist eine simple Gesetzmäßigkeit, die weder auf einen Richter noch auf einen Gott angewiesen ist. Das spirituelle Konzept basiert auf Ursache und Wirkung, also der Regel, dass es so aus dem Wald herausschallen wird, wie man hineingerufen hat. Um den Kreislauf zu überwinden, hat jeder sein Dharma zu erfüllen. Kein weiteres Karma entsteht, wenn jede Handlung ohne innere Bindung sowie frei von egoistischen Intentionen ausübt.
Um das Nirwana erreichen zu können, müssen Sünden sowie inneres Leid ebenfalls gelöst werden. Solch Ballast kann durch ein Bad im heiligen Fluss Ganges gereinigt werden. Das ist der Anlass, dass sich alle 12 Jahre zahllose Pilger aus aller Welt in Allahabad zur Zeit des Kumbh Mela Fests einfinden.
An den Ufern der heiligen Flüsse
Das Kumbh Mela Fest findet alle drei Jahre an vier verschiedenen Örtlichkeiten in Indien statt. Neben den Regionen Haridwar, Ujjain und Nashik nimmt die Festlichkeit auch in Prayagraj Platz. Die Metropole, welche bis zum Jahr 2018 noch den Namen Allahabad trug, zieht alle zwölf Jahre bis zu 100 Millionen Pilger an. Gläubige nehmen ein Bad an der Stelle, wo der heilige Fluss Ganges mit seinem bedeutendsten Nebenfluss Yamuna sowie dem göttlichen Fluss Saraswati zusammenfließt.
Durch das Eintauchen, Waschen, Baden und Meditieren an diesem besonderen Zusammenfluss wird man von seinen Sünden befreit. Wenn Jupiter, Sonne und Mond in einer bestimmten Konstellation zueinanderstehen, soll das Wasser des Ganges besonders heilend und reinigend sein. Ein Bad in dieser Flussmündung zur Zeit des Kumbh Mela ist für Hindus mit der Hoffnung verbunden, sich aus dem Kreislauf der Wiedergeburt zu lösen. Dann können sie endgültig Frieden zu finden. Ein mehr als wohltuendes, erfreuliches, schönes, emotionales und natürlich befreiendes Erlebnis – für Massen an Menschen.
Der indische Filmemacher Pan Nalin besuchte im Jahr 2013 das Kumbh Mela in Allahabad. Eigentlich wollte der junge Regisseur gar nicht teilhaben, sondern lediglich seinem Vater eine Flasche gefüllt mit dem heiligen Wasser mitnehmen. Wie üblich war seine Kamera stets griffbereit. Die wichtige hinduistische Festlichkeit – das größte religiöse Fest der Welt – dauerte ganze 55 Tage. In dieser Zeit fanden rund 100 Millionen Menschen Erlösung und Erleuchtung. Dieses sowohl visuelle als auch emotionale Spektakel wurde filmisch dokumentiert und zeigt die glücklichen sowie dramatischen Momente der Feierlichkeiten. Der Film An den Ufern der heiligen Flüsse, den Du jetzt auf maona.tv – der Streaming-Sender mit Sinn! sehen kannst, nimmt den Zuschauer mit zu einem wahrlich unbeschreiblichen Erlebnis. Diese farbenreiche und überaus lebhafte Dokumentation zeigt die starke Verbindung von Glauben mit Tradition in der indischen Gesellschaft.
Der Trailer zum Film:
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