50 % der psychischen Erkrankungen beginnen vor dem 14. Lebensjahr, 75 Prozent vor dem 24. In dieser Zeit befindet sich das menschliche Gehirn noch in der Entwicklungsphase. Vor allem im psychosozialen Bereich wird das Gehirn in dieser Zeit besonders beansprucht. Ängste bei Kindern können dabei die verschiedensten Ursachen haben. Ausnahmesituationen, wie beispielsweise die Corona-Pandemie können bei Kindern Ängste auslösen, da diese unter anderem von den Eltern an die Kinder übertragen werden. Darüber hinaus spielen die familiären Umstände eine essenzielle Rolle. Was Du als Elternteil tun kannst, wenn Du merkst, Dein Kind entwickelt eine Angststörung, erfährst Du in folgendem Artikel.
Gesunde von krankhafter Angst unterscheiden
Man Made Epidemic - Die verschwiegene Wahrheit
Bei einer Angststörung haben auch wir Menschen das Problem zwischen „guter“ und „schlechter“ Angst zu unterscheiden. Ähnlich wie das Reh nimmt der Betroffene auch hier alles als potenzielle Gefahr wahr und verfällt nicht zu selten in einen panischen Zustand, welcher ein normales alltägliches Leben nur schwer möglich macht. Weltweit gilt die Angststörung als am meisten auftretende psychische Erkrankung bei Menschen. So leiden etwa 18 % aller Menschen mindestens einmal im Leben an einer Angststörung. Bei Depressionen sind es rund 9,5 %.
Berliner Schulpsychologen warnen vor Corona-Tests im Klassenzimmer
Bei Kindern, welche genetisch bedingt bereits gefährdet sind, an einer Angststörung zu erkranken, können Ausnahmezustände wie beispielsweise die Corona-Pandemie ihr Übriges tun, um die Symptome der Erkrankung zum Ausbruch zu bringen. Berliner Schulpsychologen warnen daher unter anderem eindringlich vor einer Corona-Testpflicht in den Klassenzimmern. Die Berliner Psychologen sprechen sogar von einem “psychologischen Drahtseilakt”. Die verpflichtende Testung an zwei Tagen pro Woche scheine “aus psychologischer Sicht nicht zu Ende gedacht”. Insbesondere dazu, was passieren soll, wenn einer der Schüler positiv getestet wird, gebe es keine klare Linie.
Die Psychologen warnen außerdem vor Falsch-positiven-Ergebnissen. Bei dieser Aussage berufen die Psychologen sich auf eine Berechnung des Landesverbands (welche dem Tagesspiegel vorliegt). Hier heißt es, dass laut aktueller Publikation des Robert Koch-Instituts Corona-Schnelltests in ungefähr 4,3 % aller Fälle ein Falsch-positives-Ergebnis anzeigen. Bei 100.000 SchülerInnen pro Testung wären dann 4.300 davon Falsch-positive-Testergebnisse. In Berlin gibt es rund 450.000 SchülerInnen, was eine Gesamtzahl Falsch-positiver-Testergebnisse von 19.350 pro Testung ergeben würde.
“Das sind mehr als 19.000 Familien, die unbegründet in Quarantäne geschickt werden.”
Warnt der Verband gegenüber dem Tagesspiegel. Und hierzu kämen dann die „unnötig“ ausgelösten „Ängste“ sowohl bei den Kindern als auch den Eltern. Und das bei Kindern, wo ohnehin jeder vierte bis fünfte unter psychischen Problemen leide…
Viele Kinder und Jugendliche fühlen sich von der Corona-Pandemie belastet
Wahllos Menschen und vor allem Kinder in Quarantäne zu stecken und (teilweise grundlos) als krank zu bezichtigen, ist nicht ohne und geht an niemandem spurlos vorbei. Und wo manche Eltern vielleicht noch Verständnis für die Maßnahmen haben, stellt sich bei den meisten Kindern eher Unverständnis ein. Kein Wunder! Vor allem die Kleinsten wissen bzw. verstehen doch nicht mal, warum sie jetzt nicht auf den Spielplatz dürfen oder warum sie ihre Freunde nicht mehr besuchen dürfen. Und die, die es verstehen, denen wurde vermittelt, dass entweder das Kind selbst eine Gefahr darstellt oder alles, was draußen ist. Unterbewusst wird das natürlich alles abgespeichert, was einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der Kinder nimmt.
Knapp die Hälfte der Kinder leiden während der aktuellen Situation unter Angst, während sich knapp drei Viertel schlechter als in der Zeit vor Corona fühlen. Das belegt eine aktuelle Studie der Uni Salzburg. Jedes dritte Kind ist laut der Studie öfter wütend oder genervt, jedes fünfte ist öfter traurig oder einsam. Jedem zweiten Kind macht die aktuelle Situation der Umfrage zufolge Angst und jedes dritte Kind schläft aktuell schlechter. Am meisten fehle es den Kindern aber an Normalität. So wünscht sich jeweils rund ein Drittel, ohne Maske Sport treiben zu können und die Gesichter der Menschen wieder sehen zu können bzw. ihre Freunde ohne Einschränkungen treffen zu können.
“Mich nervt alles an Corona, es gibt kein anderes Thema mehr und meine Eltern haben nur wegen Corona viel mehr Arbeit und viel weniger Zeit für mich.”
Oder,
“Ich vermisse die Schule, wie sie vorher war. Ich habe keinen Spaß mehr in der Schule. Es fühlt sich an, als dürfen wir keine Freunde sein,”
antworteten die Kinder auf die Frage, was an der Corona-Pandemie besonders nerve. Darüber hinaus fürchten die Kinder, dass das Leben nie wieder so sein wird, wie es vorher war. Diese Sorge gibt jeweils ein Fünftel der befragten Kinder an. Natürlich kommt dann aber auch noch die Angst hinzu, dass Eltern, Geschwister oder andere nahestehende Personen an dem Virus sterben könnten. Insgesamt am meisten genervt sind die Schüler der Studie zufolge vom Tragen der Maske (40 %), davon, ihre Freunde nicht wie gewohnt treffen zu können (20 %) und von den Corona-Tests in der Schule (16 %). Jeder Zweite findet diesen unangenehm, wobei jeder Dritte sogar Angst vor dem “Nasenbohrer”-Test hat.
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Was tun, wenn das eigene Kind unter Ängsten leidet?
Ängste und andere psychische Leiden sind bei Kindern und insbesondere Jugendlichen weitverbreitet. Dennoch wird das Thema oft totgeschwiegen, tabuisiert oder gar nicht erst wahr- bzw. ernst genommen. Die Kinder fühlen sich nicht verstanden und können mit der Situation nicht umgehen, während Jugendliche sich nach und nach immer mehr zurückziehen und keinen mehr an sich heranlassen. In einer solchen Situation ist es enorm wichtig, aufmerksam zu sein und die Zeichen einer beginnenden Angststörung zu erkennen. Diese sind:
May I be Happy - Achtsam und Glück in der Schule
- Plötzlich auftretende und unerwartete Angstgefühle, die innerhalb weniger Minuten einen Höhepunkt erreichen
- Magenbeschwerden
- Zurückziehen
- anhaltende Trauer oder depressives Verhalten
- Ausdruck von Sorgen
- Extreme (nicht übliche) Anhänglichkeit
- Appetitlosigkeit
- Nervosität
- Allgemeines Unwohlsein
- Ständiges gelangweilt sein
- Schlafstörungen
- Reizbarkeit
- Aggressivität
Die oben genannten Symptome müssen aber nicht zwingend immer gleich eine Angststörung bedeuten. Wichtig ist es, das Kind oder den Jugendlichen zu beobachten. Ist das Verhalten nur eine kurze Phase von ein paar Tagen oder ist der Zustand lang anhaltend. Sollte Zweiteres der Fall sein, ist es in jedem Fall sinnvoll, mit einem Arzt zu sprechen. Als Elternteil selbst gibt es aber auch einige Dinge, die es zu beachten gibt, um den Zustand nicht zu verschlimmern oder ihn gegebenenfalls sogar zu verbessern:
- Nimm die Ängste und Sorgen Deiner Kinder ernst und begebe Dich auf ihre Ebene
- Mach Dich niemals über die Ängste und Sorgen Deiner Kinder lustig
- Spreche über die Ängste und Sorgen, vermittle Sicherheit und Vertrauen
- Vermeide Aussagen wie: „Du brauchst doch keine Angst zu haben.“ Oder „Da ist doch gar nicht so schlimm.“
- Überlege Dir gemeinsam mit Deinem Kind, welche Möglichkeiten es gibt, damit sich der/die Kleine wieder besser fühlt.
- Ermutige Dein Kind, sich seinen Ängsten zu stellen und diese nicht in sich „hineinzufressen“. Vermittle das Gefühl, dass Dein Kind über alles mit Dir sprechen kann.
- Gib Deinem Kind die Sicherheit, dass es notfalls immer auf Deine Nähe und Hilfe zurückgreifen kann.
- Lasse Dich nicht von der Angst Deines Kindes anstecken und bleibe gelassen. Andersherum darfst aber auch Du Deine Ängste nicht auf Dein Kind übertragen.
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