Sommer, Sonne, Sonnenschein! Die Seen sind randvoll, nicht nur mit Wasser, die Eisdielen kommen mit der Produktion kaum noch nach und wir schwitzen aus allen Poren. Es ist heiß… richtig heiß… was also tun, um für die richtige Abkühlung im Sommer zu sorgen? Übrigens: auch Tiere leiden unter der Hitze! Erfahre hier, wie Du Dich und Dein Haustier am besten vor Überhitzung schützt.
Abkühlung im Sommer geht auch ohne Klimaanlage
Mir tun im Moment vor allem die Leute in Dachgeschosswohnungen leid. Lasst uns an dieser Stelle eine kurze Gedenksekunde einlegen. Ok… weiter gehts. Viele Menschen, egal, ob Dachgeschosswohnung, Erdgeschoss oder sonst wo, wünschen sich aktuell nichts sehnlicher als eine funktionierende Klimaanlage. Die Dinger sind praktisch, keine Frage, aber auch hier haben wir es leider mit einem echten Klimakiller zu tun, der enorm viel Energie verbraucht.
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Wissenschaftler der Universität von Sydney haben sich daher anhand einer Studie die Arbeit gemacht, nachhaltige Alternativen zu betrachten, die für die meisten Menschen anwendbar sind und für die nötige Abkühlung im Sommer sorgen. Dabei fokussiert sich die Arbeit nicht ausschließlich auf die Form der verschiedenen Abkühlungsmöglichkeit, sondern zählt auch deren Vor- und Nachteile auf. Die Methoden fokussieren sich hierbei hauptsächlich auf die Abkühlung des Körpers und nicht eines gesamten Raumes. Allein dieser Aspekt macht die Alternativen schon klimafreundlicher als eine Klimaanlage.
Ventilatoren bei geringer Luftfeuchtigkeit
Zwar verbrauchen auch Ventilatoren Energie, allerdings bis zu 50-mal weniger als eine Klimaanlage. Dies gilt laut der Studie allerdings nur bei einer Luftfeuchtigkeit von höchstens 50 %. Denn über die Luftfeuchtigkeit verringert sich der Wirkungsgrad von Ventilatoren. Das liegt daran, dass Du weniger schwitzen kannst und das Prinzip von Ventilatoren besteht daraus, den Schweiß auf der eigenen Haut durch den vom Ventilator hervorgerufenen Luftzug, verdunsten zu lassen.
Unabhängig von der Luftfeuchtigkeit im Raum spielt auch das Alter eine große Rolle bei der Hitzebewältigung. So können laut Studie junge Erwachsene bis 40 Jahre mit Ventilatoren Temperaturen bis 39 Grad sehr gut bewältigen. Bis 65 Jahren können es etwa 38 Grad sein. Das liegt daran, dass ältere Menschen laut der Forscher grundsätzlich weniger schwitzen können. Die Wissenschaftler empfehlen dieser Altersgruppe daher den zusätzlichen Gebrauch von Wassersprühflaschen, wie man sie auch zum Benetzen der Zimmerpflanzen verwendet.
Bei der Bewältigung von übermäßiger Hitze ist außerdem unbedingt darauf zu achten ausreichend Wasser zu trinken, da durch das vermehrte Schwitzen eine Dehydrierung entstehen kann.
Warum Wassernebel oder Verdunster nur bedingt sinnvoll sind
Die Wissenschaftler weisen zudem darauf hin, dass der Einsatz von Ventilatoren, die gleichzeitig einen Wassernebel versprühen, nur bedingt tauglich sind. Zwar können diese Geräte effektiv kühlen, ohne die Dehydrierung zu fördern, gleichzeitig erhöhen sie aber die Luftfeuchtigkeit im Raum (dadurch wird die Kühlwirkung gesenkt), weshalb es mehr Sinn ergibt, solche Alternativen im Außenbereich zu nutzen.
Auch bei der Verwendung von Verdunstungskühlern überwiegen in den meisten Fällen die Nachteile gegenüber der Vorteile. Verdunstungskühler können bei sehr trockener Luft zwar die Temperatur in Räumen um 10 bis 15 Grad senken, bei hoher Luftfeuchtigkeit haben sie aber so gut wie keine Wirkung. Überdies können sie bei mangelnder Wartung zur Brutstätte von Mücken werden.
Abkühlung im Sommer – Mythos kaltes Wasser
Sehr effektiv und einfach umzusetzen ist, den Körper von innen heraus zu kühlen. Das geht am besten mit einem Glas Wasser. Das kühlt nicht nur, sondern gleicht ebenfalls den Flüssigkeitsverlust durch das viele Schwitzen aus. Beim Trinken von Wasser solltest Du allerdings darauf achten, dass das Wasser nicht zu kalt ist. Laut der Studie ist eine Trinkwassertemperatur von 10 °C optimal.

Das Problem bei zu kaltem Wasser liegt darin, dass es die Flüssigkeitsaufnahme verringern kann. Des Weiteren wird die Verdunstung über die Haut proportional reduziert.
„Folglich hat die Temperatur von Getränken, die eingenommen werden, wenn eine Person bereits zu schwitzen begonnen hat, keinen Einfluss auf die Körpertemperatur,“ so die Wissenschaftler.
Neben, sagen wir kühlem Wasser, können auch kalte Fußbäder die Abkühlung im Sommer gewährleisten. Das Wasser sollte dabei mindestens knöcheltief sein, wobei die Wissenschaftler explizit darauf hinweisen, dass nicht nachgewiesen ist, ob solche Fußbäder tatsächlich die Körpertemperatur senken. Ebenso ist auf die richtige Temperatur zu achten. Beträgt das Wasser weniger als 5 °C kann es bereits schmerzhaft werden, aber das wirst Du dann schon selbst merken. Laut der Forscher ist eine Temperatur von etwa 20 °C ideal.
Auch unsere Fellnasen müssen geschützt werden!
Uns Menschen fällt es leicht, selbst einzuschätzen, wann uns zu heiß ist und ab wann es uns damit nicht mehr gut geht. Bei unseren Samtpfoten sieht das etwas anders aus. Sie sprechen einfach eine andere Sprachen und können sich nur schwer mitteilen, wenn es ihnen zu heiß wird. Wie also können wir unsere Haustiere vor zu starker Hitze schützen?
Nun, das Credo aller Credos ist immer der Wasserhaushalt. Auch bei den Vierbeinern ist hier darauf zu achten, dass sie genug trinken. Hunde und Katzen haben kein Schwitzsystem, wie wir es haben. Sie schwitzen nur an bestimmen Stellen. Du solltest außerdem vermeiden, tagsüber mit Deinem Hund Gassi zu gehen. Beschränke die Spaziergänge auf morgens und abends und kombiniere diese vielleicht mit einem Gang zum örtlichen Weiher, sodass der kleine Vierbeiner sich dort abkühlen kann.
Zudem gibt es Kühlmatten, auf die sich Dein Hund selbstständig legen kann, wenn ihm zu heiß wird. Von Kühlwesten würden wir abraten, da es schwierig einzuschätzen ist, ab wann dem Hund zu kalt wird. Sollte einer Deiner Vierbeiner Symptome für Überhitzung oder gar einen Hitzschlag zeigen, mache Dich so schnell wie möglich auf zum Tierarzt, um Schlimmeres zu verhindern. Folgende Symptome weißen auf einen Hitzschlag hin:
- Schnelle Atmung bzw. Hecheln
- Langgestreckter Hals und heraushängende Zunge
- Erbrechen und Durchfall (möglicherweise blutig)
- Erhöhter Puls
- Muskelzittern
- Taumelnder Gang
- Orientierungslosigkeit und Unruhe
- Krämpfe
- Bewusstlosigkeit
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