Jeder Tag ist ein Muttertag! Oder was meinst du? Ohne Mutter – ohne Familie – wächst kein Kind gesund heran. Im Online-Magazin BRIGITTE gibt es ein interessantes Interview mit einer “Mütter”-Fachfrau: Friederike Otto. Sie ist wissenschaftliche Leiterin des Forschungsverbundes Familiengesundheit der Medizinischen Hochschule in Hannover. Somit die Expertin für “erschöpfte Müter (und Väter)”, die eine Kur brauchen und auch sonst Hilfe suchen, weil sie mit Familie, Kind und Beruf nicht mehr klar kommen.
Das Frauenbild hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten stark verändert. Trotz oder wegen der “Emanzipation”! Heute sind gut 80 Prozent der Frauen berufstätig. Oft nur in Teilzeit. Doch Kinder zu haben und zu erziehen, ist ein Fulltimejob… so oder so. Es war ganz früher dahingehend einfacher, aber eben auch nicht die Lösung, lange Pausen im Beruf zu haben und später weniger qualifiziert neu anzufangen. Doch der Vollstress als berufstätige Mutter ist auch kein Weg, bei dem Glück und Zufriedenheit am Ende eines Tages warten.
Dazu unsere Gesellschaft, die sich selbst unter Leistungsdruck stellt. Die gestiegenen Ansprüche. Druck auf vielen Seiten – für Mütter oft auf allen Seiten. Freizeittermine der Kids, gut sein im Job, den Haushalt perfekt regeln und dann noch eine “hübsche” Partnerin sein. Den Sport, das Yoga und den Sprachkurs nicht zu vergessen.
Ja, auch die Männer sind immer mehr unter Stress. Die Situation in der heutigen Arbeitswelt ist auch kein Zuckerschlecken mehr. Große Unsicherheiten und Zukunftsängste machen sich auch hier breit. “Mann” will nicht versagen, das Geld für die Familie und das Haus herbeischaffen und dazu auch mal die Windeln wechseln und auf den Spielplatz. Das ist so heute…
Nicht zuletzt ist auch das Niveau und der Leistungsdruck in der Schule gestiegen. Nachhilfeinstitute boomen wie verrückt und es ist normal, dass die Kinder am Wochenende lernen müssen! Wie leben wir eigentlich? Wo leben wir?
Erschreckend sind diese Zahlen laut Friederike Otto:
20 Prozent der Mütter benötigen heute eine Behandlung und
30 Prozent fühlen sich mit entsprechenden körperlichen Symptomen erschöpft.
Somit also auch “behandlungsbedürftig”.
50 Prozent!
Das ist eine erstaunlich hohe Anzahl! Und dazu zählen nicht nur die Alleinerziehenden. Nein, auch die Besserverdiener und Verheirateten gehören zu den Anwärtern auf eine Kur oder eine Therapie. Erschöpft mit Erziehungsfragen und mit der Vereinbarkeit von allem. Doch was sind die genauen Gründe? Was sind die Lösungen? Welche Wege gibt es?
Die Diskussion ist hiermit eröffnet und die Redaktion freut sich auf rege Beteiligung!
Schließlich ist ja Muttertag! 😉
Also…
- Wie macht ihr das – liebe Leserinnen /lieber Leser der HORIZONWORLD?
- Wie klappt bei euch die Vereinbarung von Familie und Beruf?
- Wie regelt ihr das zuhause?
- Welche Tipps könnt ihr den LeserInnen geben?
- Fühlt ihr euch auch erschöpft?
- Ehrlich…
Quelle:
www.brigitte.de/frauen/kind-und-job/gestresste-familien-1189318
www.mh-hannover.de/forschungsverbund-mutter-kind.html
Der Redaktion fällt dazu vor allem das Thema “Grundeinkommen” ein… Hier: /das-geld-liegt-auf-der-strasse-das-grundeinkommen-garantiert-arbeit/
Eine Wertschätzung gegenüber allen.. 🙂
Und es muss sich etwas ändern in unseren modernen gesellschaftlichen Strukturen: wie Ganztagsbetreuung, die flächendeckend und selbstverständlich funktioniert, eine Verbesserung von Gehältern und Erzieherinnen und auch von anderen wichtigen sozialen Berufen.. Und so weiter… Es gibt noch viel zu tun!
Ich gebe zu, ich habe die Leistung der Mütter früher immer etwas unterschätzt. Jetzt weiß ich, was es bedeutet, berufstätige Mutter zu sein ;-). Mein Vorteil: als Freiberuflerin kann ich mir die Zeit wenigstens etwas besser einteilen. Andererseits, wenn man zu Hause arbeitet, ist man auch immer mit all den anderen Rollen (Hausfrau, Mutter, Ehefrau, Tochter etc.) gleichzeitig konfrontiert. Eben nicht “aus dem Haus”. Das erfordert ständige Entscheidungen, womit die kleinen Zeitfensterchen am effektivsten und sinnvollsten zu füllen sind. Prioritäten setzen heißt meine Lernaufgabe. Nicht immer einfach. Manchmal ist die Zeit um, bis ich eine Entscheidung getroffen habe. Minuten eben. Ich übe noch. 😉
Irgendeine Rolle kommt dann doch auf Dauer zu kurz. Erschöpfung ist ein gefühlt latenter Zustand geworden. Jeder will seinen Teil meiner Aufmerksamkeit und ich will auch mir etwas Aufmerksamkeit zukommen lassen, um aufzutanken. Und dann werde ich gefragt: “Wovon bist Du nur immer so müde?” 😉
Hut ab vor allen Müttern! Besonders vor denen, die auch noch mit für den Lebensunterhalt sorgen.