Ein Brückenschlag zwischen Schulmedizin und Spiritualität
Interview mit Diana Grünberg – 1 x Chemo mit Esprit,bitte!
Liebe Diana, du hast ein erfrischend „anderes“ Buch über deinen Heilungsweg geschrieben und einen Titel gewählt, der insbesondere in spirituellen Kreisen für Aufregung sorgen kann. Was hat dich bewogen das Cover und den Titel genauso zu gestalten?
Ja, das Bild und der Titel möchte gerne etwas provozieren, da in den gängigen Medien oft zu lesen und auch zu sehen ist, wie dramatisch und erschreckend eine Chemo und deren Folgen in der Regel ist. Auch ich war jemand, der diesen Dingen Glauben geschenkt und in die Schublade „böse“ abgelegt hatte. Nun: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Das Leben hat mich eines Besseren belehrt und für mich war diese Art der Therapie ein Weg in meine eigene Schöpferkraft. Aus der vermeintlich „bösen“ Chemo wurden meine helfenden silbernen Ritter. Meine Chemo mit Esprit.
Das Titelbild zeigt den beängstigenden Infusionsständer gepaart mit dem spritzigen lebendigen Champagner. Ein Paradox, welches darauf hinweisen möchte, dass es möglich ist das vermeintlich Tödliche mit der sprudelnden Lebendigkeit zu vereinen: ein UND anstatt ein entweder oder. Die Verbindung von Schulmedizin mit der spirituellen Kraft. Beides darf da sein – es ist beides GLEICH-GÜLTIG. Ohne Wertung. Punkt.
Vor der Diagnose Brustkrebs warst du eine erklärte Gegnerin der Schulmedizin; insbesondere gegenüber der Chemotherapie. Was genau gab den Ausschlag deine Überzeugung hinsichtlich der schulmedizinischen Behandlung so radikal zu verändern?
Zum einen war mir in dem Moment, als ich die scheinbar erschreckende Diagnose Brustkrebs erhalten hatte klar, dass ich zu diesem Zeitpunkt mental und geistig so gefestigt gewesen war, um meinen eigenen Selbstheilungskräften zu vertrauen. Ich konnte nun wählen weiter OM zu singen oder mich schulmedizinisch begleiten zu lassen. Und so habe ich mich auf das Abenteuer Schulmedizin eingelassen.
Zum anderen das wunderbare Geschenk eines überaus mitfühlenden Arztes, mein Teddy-Arzt, wie er in meinem Buch oft genannt wird, bekommen hatte. Ein für mich Engel in Weiß. Seine mit Achtsamkeit gewählte Sprache und seine ruhige Wesensart gaben mir immer das Gefühl von Hoffnung und Zuversicht. So erwähnte er zum Beispiel nie in meiner Gegenwart das Wort Metastasen, sondern er sprach lediglich von Veränderungen in meinem Körper. Fühle mal hin, welches Wort sich besser anfühlt.
Ein Brückenschlag zwischen Schulmedizin und Spiritualität
Wie sehr viele Menschen, warst auch du der Überzeugung das Chemotherapie „Gift“ ist und einzig den Gewinnen der Pharmaindustrie dient. Wie hast du es geschafft aus diesem „dagegen“ ein „und“ zu erschaffen? Oder anders ausgedrückt: Wie hast du es hinbekommen deine spirituelle und ganzheitliche Sichtweise mit der Schulmedizin zu verbinden und nicht im „dagegen“ zu verharren?
Es war an einem sonnigen sehr warmen Sommertag im August noch bevor die Chemotherapie begonnen hatte, als ich die für mich erleuchtende Erfahrung gemacht hatte: Wenn alles Licht ist, also wirklich alles, der Tisch, das Auto, die Blumen, mein Körper……was uns die Physik ja auch belegt, dann ist auch eine Chemotherapie, ja im Prinzip alle Medikamente Licht, was sollten diese also meinen Körper anhaben? Ich konnte es nicht mehr nachvollziehen. Es war für mich so glasklar. Es war plötzlich so ein tiefes inneres Wissen. Also keine Vermutung, nein, ein absolutes Wissen. Die Geburt meiner silbernen Ritter.
Ab diesem Moment bin ich aus jeglicher Bewertung bezüglich meiner Aversion gegenüber der Schulmedizin herausgefallen. Es entstand ein großes UND. Und dieses UND schenkte mir tiefen inneren Frieden mit dem ich mich mit großem Vertrauen dieser therapeutischen Unterstützung hingeben konnte.
Welchen Rat gibst du Menschen, deren Leben durch die Diagnose Krebs auf den Kopf gestellt wird?
Ich würde ihnen empfehlen mein Buch zu lesen. Es ist schwierig gute Ratschläge in einer derart scheinbar ausweglosen Situation zu geben. Hier geht es um das eigene ERLEBEN. Das sich Hinein-Fühlen der aufkommenden Gefühle, wie Angst, Sorge, Schuld und dergleichen, damit diese liebevoll angenommen und transformiert werden können. Ich kann nur aus meinem eigenen Erfahren berichten, um vielleicht dadurch den Funken der eigenen Schöpferkraft in dir oder dir zu wecken. So gerne ich auch Ratschläge verteilen würde, so gibt es jedoch keinen Masterplan, der auf jeden passt. Und das ist auch gut so, denn wir alle sind einzigartig und jeder von uns trägt dieses unendliche große Schöpferpotenzial der Heilung in sich.
Was möchtest du konkret mit dem Buch bewirken? Welche Botschaft vermittelt dein Buch den Leserinnen und Lesern?
Es soll dazu anregen, aus der Opferrolle in die Selbstermächtigung zu treten. Du entscheidest, wie du dich fühlst und was mit dir geschieht. Gleichzeitig möchte ich dich daran erinnern, wer du wirklich bist. Ein ewig existierendes schöpferisches Bewusstsein.
Ein Brückenschlag zwischen Schulmedizin und Spiritualität